Z Gastroenterol 2006; 44 - P220
DOI: 10.1055/s-2006-950817

Die transiente Elastographie der Leber im Vergleich zur Leberhistologie: Erste klinische Erfahrungen mit dem FibroScan

J Loerke 1, C Vogt 1, A Erhardt 1, A Sagir 1, D Häussinger 1
  • 1Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie & Infektiologie, Düsseldorf, Germany

Einleitung: Die transiente Elastographie (Fibroscan) ist ein neues, nicht-invasives Verfahren zur Leberfibrosebestimmung. Gemessen wird die Steifigkeit des Lebergewebes, die durch Bestimmung der Ausbreitungsgeschindigkeit einer niederfrequenten elastischen Welle im Lebergewebe errechnet werden kann.

Methodik: Zwischen Juli 2005 und März 2006 wurden 100 Patienten mit unterschiedlichen chronischen Lebererkrankungen elastographiert und die Ergebnisse mit den Ergebnissen einer zeitgleichen Leberpunktion verglichen.

Ergebnisse: Eine Leberbiopsie wurde bei n=79 Patienten durchgeführt. N=21 der Patienten erhielten keine Leberbiopsie, bei Ihnen lagen klinisch, laborchemisch und sonographisch eindeutige Zeichen einer Leberzirrhose vor. Bei n=7 Patienten war keine valide Fibroscanmessung möglich (succsess rate <60%). In dieser Patientengruppe lag der durchschnittliche Body mass index (BMI) bei 33,47.

Der histologische Fibrosegrad korrelierte signifikant mit der elastographisch gemessenen Lebersteifigkeit ((R=0,59; p<0,01). Die Lebersteifigkeit unterschied sich im Median signifikant zwischen zirrhotischen (F4: Median=34,3 kpa) und den nicht zirrhotischen (F0–3: Median=7,4 Kpa) Patienten (p<0,05).

Sensitivität: Bei einem „cut off“ Wert von 13 Kpa wurde mit einer Sensitivität von 91,89% eine Zirrhose (F4) mittels Elastographie richtig erkannt. Bei einem „cut off“ von 11 Kpa wurde mit einer Sensitivität von 94,59% eine Zirrhose (F4) mittels Elastographie richtig erkannt. Hingegen erwies sich die Thrombozytenzahl als wenig sensitiv zur Erkennung einer Zirrhose. Bei „cut off“ von 150.000/µl waren nur 57% der Patienten zirrhotisch. Spezifität: Bei einem elastographisch gemessenen Wert von >13 Kpa fand sich in 77, 3% der Patienten histologisch eine F4 Zirrhose. Bei einem elastographisch gemessenen Wert von >11 Kpa zeigte sich in 68,7% histologisch eine F4 Zirrhose.

Zusammenfassung: Die Leberelastizität gemessen mit der transienten Elastographie kann mit guter Sensitivität und Spezifität zwischen Leberzirrhose und nicht-zirrhotischen Fibrosezuständen differenzieren.