Verteilung von GFAP und GDNF bei chronisch entzündlicher Darmerkrankung

Einleitung: Bei M. Crohn (MC) findet sich ein massiver Anstieg von glia cell-derived neurotrophic factor (GDNF) in den Darmstrukturen. GDNF wirkt protektiv im Darm durch Modulation der epithelialen Apoptose. Die Quelle für GDNF ist eine mucosale Gliapopulation. Diese findet sich in den entzündeten Darmabschnitten bei M. Crohn massiv vermehrt. Über das Verhalten der enterischen Glia bei Colitis ulcerosa (CU)sowie die Verteilung von GDNF bei dieser Erkrankung ist nichts bekannt.

Zielsetzung: Evaluierung von GFAP-positiver Glia und GDNF im entzündeten und nicht entzündeten Darm von Patienten mit Colitis ulcerosa.

Methoden und Material: Schnitte von entzündeten und nicht entzündetem Colon von Patienten mit MC und CU wie Schnitte von gesunden Kontrollprobanden wurden mit Antikörper gegen GFAP und GDNF mittels indirekter Immunfluoreszenz gefärbt. Die Expression von GDNF und GFAP wurde am konfokalen Mikroskop untersucht. Zudem wurde die Menge von GFAP semiquantitativ mittels Western Blot, die von GDNF mit ELISA bestimmt.

Ergebnisse: Es zeigt sich auch bei der CU ein deutlicher Anstieg von GFAP-positiver mucosaler Glia im entzündetren Kolon. Dagegen findet sich im nicht entzündeten Darm von Patienten mit CU ein signifikant dichteres gliales Netzwerk als bei Crohn-Patienten. Untermauernd findet sich im Western Blot ein deutlicher Anstieg von GFAP im entzündeten Darm von MC- wie CU Patienten, allerdings eine verringerte GFAP Expression im nicht entzündeten Colon bei MC. GDNF findet sich bei MC wie bei CU deutlich erhöht im entzündeten wie auch nicht entzündeten Darm.

Schlussfolgerung: Ein Anstieg von GFAP-positiver enterischer Glia und GDNF findet sich auch in entzündeten Darmabschnitten von Patienten mit CU. Interessanterweise finden sich im nicht entzündeten Darm von MC Patienten deutlich verringert enterische Gliazellen im Vergleich zu nicht entzündeten Darmabschnitten bei CU und Kontrollen. Dies könnte auf ein insuffizientes gliales Netzwerk bei Patienten mit MC hinweisen. Inwieweit diese reduzierte Gliapopulation bei der Darmentzündung eine Rolle spielt und zu einer möglichen insuffizienten glialen Antwort führt bedarf weiterer Untersuchungen.