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DOI: 10.1055/s-2006-950581
Reservetherapie der Helicobacter pylori Infektion mit Esomeprazol, Moxifloxacin und Rifabutin bei Patienten mit therapierefraktärer Infektion und Resistenz gegen Metronidazol und Clarithromycin
Hintergrund: Versagen der Standardtherapien mit dem Ziel der Eradikation von H. pylori führt häufig zu posttherapeutischer Resistenz gegen Metronidazol (MET) und/oder Clarithromycin (CLA). Die weitere Behandlung dieser Patienten ist problematisch. Wir untersuchten erstmals die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Moxifloxacin/Rifabutin-basierten Tripeltherapie in der Behandlung der therapierefraktären H. pylori Infektion.
Methoden: In dieser prospektiven, offenen Multizenterstudie erhielten konsekutive Patienten mit H. pylori Infektion und Resistenz gegen MET & CLA (Etest) Esomeprazol 40mg, Moxifloxacin 400mg und Rifabutin 300mg, jeweils einmal täglich morgens für 7 Tage. Eine Verlaufsendoskopie mit Histologie und H. pylori Kultur wurde 4 bis 8 Wochen nach Therapie durchgeführt.
Ergebnisse: Zwischen Januar 2004 und März 2006 wurden 104 Patienten eingeschlossen (68 weiblich, medianes Alter 53 Jahre. 80 Patienten (77%) hatten anamnestisch mindestens 2 vorherige erfolglose Behandlungen (Spanne 1–7). 4 Patienten (3.8%) brachen die Therapie nebenwirkungsbedingt vorzeitig ab. 84 Patienten (80,7%) sind aktuell für die Per-Protokoll Effektivitätsanalyse verfügbar. Eine erfolgreiche Eradikation konnte bei 68 Patienten (80,9%) erreicht werden. Bei Patienten mit Therapieversagen (n=16) wurde eine posttherapeutische Resistenz gegen die Testsubstanzen Rifampicin in 5 Fällen und Ciprofloxacin in 3 Fällen beobachtet.
Schlussfolgerung: Eine einwöchige, einmal täglich gegebene Tripeltherapie mit Esomeprazol, Moxifloxacin und Rifabutin ist effektiv und sicher in der Reservetherapie der H. pylori Infektion. Die klinische Bedeutung posttherapeutischer Resistenzen gegen diese Reservesubstanzen bedarf weiterer Untersuchungen.