Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223 - V54
DOI: 10.1055/s-2006-948285

Intravitreale Bevacizumab (Avastin®)-Therapie bei chorioidaler Neovaskularisationsmembran bei Toxoplasmose

R Guthoff 1, W Göbel 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Würzburg

Hintergrund: Eine chorioidale Neovaskularisation (CNV) ist eine seltene, meist am Narbenrand entstehende Komplikation nach Toxoplasmose-Retinochorioiditis. Beschrieben wird die intravitreale Bevacizumab (Avastin®)-Behandlung einer Patientin mit Wachstum einer CNV trotz photodynamischer und intravitrealer Triamcinolontherapie. Methode: Kasuistik. Resultate: Eine 38-jährige Patientin stellte sich mit Metamorphobsien bei chorioidaler Neovaskularisationsmembran am Rand einer Narbe im papillomakulären Bündel des linken Auges vor. Der Visus betrug 1,0, das rechte Auge war schielamblyop. Vier Monate später erreichte die CNV trotz photodynamischer Therapie und anschließender intravitrealer Triamcinoloneingabe die foveale Grenze. Der Visus betrug 0,6 mit Metamorphobsien. Nach ausführlicher Aufklärung über Therapieoptionen willigte die Patientin zu einer intravitrealer Bevacizumab-Behandlung ein, die 4 Tage später durchgeführt wurde. Nach 5 Wochen war der Visus auf 0,9 angestiegen ohne weitere klinische oder angiographische Größenzunahme der CNV. Schlussfolgerung: Nach vorläufigen Ergebnissen kann intravitreal appliziertes Bevacizumab das Größenwachstum einer, von einer Toxoplasmosenarbe ausgehenden CNV hemmen.