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DOI: 10.1055/s-2006-948081
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Reanimation - Lysetherapie ist eine Option beim plötzlichen Herztod
Publication History
Publication Date:
24 July 2006 (online)
Quelle: Bozeman WP, Kleiner DM, Ferguson KL. Empiric tenecteplase is associated with increased return of spontaneous circulation and short term survival in cardiac arrest patients unresponsive to standard interventions. Resuscitation 2006; 69: 399-406
Thema: Ein Herzinfarkt, eine damit verbundene Herzrhythmusstörung oder eine Lungenembolie - diese pathophysiologischen Ursachen eines plötzlichen Herzstillstands lassen eine Lysetherapie besonders attraktiv erscheinen, wenn es darum geht, das Outcome der Patienten im Rahmen der Reanimation zu verbessern. Immer mehr Studien und Fallberichte unterstützen dieses Konzept. Auch die bislang gefürchteten potenziellen Blutungskomplikationen scheinen nach der aktuellen Datenlage kein allzu großes Problem zu sein, weshalb Thrombolytika in dieser Situation immer häufiger eingesetzt werden.
Projekt: Wie effektiv und sicher eine Lyse mit Tenecteplase nach einem plötzlichen Herzstillstand ist, das evaluierten jetzt US-amerikanische Mediziner. Sie verabreichten 50 Patienten mit plötzlichem Herzstillstand, die zunächst nicht auf die Wiederbelebungsmaßnahmen ("advanced cardiac life support", ACLS) reagierten, durchschnittlich 30 Minuten nach dem Herzstillstand und nach acht Reanimationsversuchen Tenecteplase (mittlere Dosis: 0,54 mg/kg). Die 113 Patienten der Kontrollgruppe wurden nur den Standard-ACLS-Maßnahmen zugeführt.
Ergebnis: Dabei schnitten die Patienten unter der Lyse mit Tenecteplase besser ab: Deutlich häufiger konnte der Spontankreislauf wiederhergestellt werden (26 versus 12,4%). Immerhin 11% der lysierten Patienten konnten anschließend lebend in die Klinik eingeliefert werden, während die Patienten der Kontrollgruppe spätestens auf dem Weg dorthin verstarben (p = 0,0007). 4% der Lysepatienten überlebten nicht nur die ersten 24 Stunden, sondern waren auch am Ende des Beobachtungszeitraums (Entlassung aus der Klinik) noch am Leben. Dabei war das neurologische Outcome der Lysepatienten gut. Nur einer erlitt eine intrakranielle Blutung.
Fazit: Besonders attraktiv am Einsatz von Tenecteplase in einer solchen Notfallsituation ist - neben der geringen Inzidenz an Blutungskomplikationen - die einfache Applikation der Substanz in einer Injektion. Und der Erfolg der Maßnahme gibt den Autoren Recht.
Key Words: plötzlicher Herzstillstand - Fibrinolyse - Reanimation