Aktuelle Urol 2006; 37 - V141
DOI: 10.1055/s-2006-947530

Prospektiv-randomisierte Studie zur Überprüfung der Effektivität zweier Biofeedbackgerätetypen bei der Therapie der Stressharninkontinenz (SUI), des chronischen Beckenbodenschmerzes (CPPS) und der funktionellen Blasenentleerungsstörung (FBES)

W Merkle 1
  • 1Fachbereich Urologie, Stiftung Deutsche Klinik für Diagnostik GmbH Wiesbaden

Einleitung:

Biofeedbacktherapien werden in der Literatur – besonders bei der SUI – kontrovers diskutiert. Infolge nicht standardisierter Behandlungsschemata und Geräte bleibt unklar, ob dies Einfluss auf den (Miss-)Erfolg haben könnte. Die Studie soll deshalb überprüfen, ob unterschiedliche Geräte das Ergebnis verändern.

Methodik:

SUI, CPPS und FBES stellen unterschiedliche Ansprüche an die Geräte. Die Patienten wurden mit Gerät A (ungerade Monate) oder B (gerade M.) behandelt. Nach 3 u. 6 Monaten wurde der Therapieerfolg (Kontinenz? – Schmerzfreiheit? – RH-freie Miktion?) beurteilt. Die Geräte unterscheiden sich in Handhabung und Darstellung. Vaginal- bzw. Rektalsonden und Datenspeicher sind identisch.

Schema:

3×10min/Tag über mind. 3 M., Kontrollen nach 1, 3, ggf. 6 M.

Ergebnisse:

Von 72 Pat. waren 64 auswertbar (30w, 34m), davon 30 mit Gerät A, 34 mit Gerät B)

Nicht geübt (n=8) haben nur CPPS-Pat. 22 Pat. benötigten 6 M. Behandlung.

beschwerdefrei

fast schmerzfrei

besser

idem

CPPS

12

9

4

1

kontinent

besser

idem

SUI

16

4

6

RH-frei

besser

idem

FBES

8

3

1

Erfolg

Gerät A

Gerät B

CPPS

9/13

12/13

SUI

11/15

8/11

FBES

6/6

5/6

Diskussion:

Die beiden untersuchten Geräte sind im Ergebnis gleichwertig. Entscheidend für den Erfolg einer Biofeedbacktherapie ist das Therapieverfahren (kontinuierliche Übung mit 3 x/ Tag, mind. 3 M.). Dies gilt unabhängig davon, welche Erkrankung behandelt wird.