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DOI: 10.1055/s-2006-947507
Komplikationsmanagement bei der laparoskopischen Prostatektomie. Tipps und Tricks
Einleitung: Die laparoskopische radikale Prostatektomie stellt ein relativ neues und innovatives Verfahren dar, dass innerhalb der letzten Jahre enormen Zuspruch erfahren hat. In Anbetracht des hohen apparativen Aufwandes und der technisch schwierigen Operationsmethodik wird es jedoch immer noch an relativ wenigen Kliniken in Deutschland mit ausreichend großer Fallzahl durchgeführt. Nach über 5 Jahren Erfahrung mit dieser Operation konnte die Konversionsrate in unserer Klinik sowie die peri- und postoperative Morbidität unter Verwendung eines speziell abgestimmten Komplikationsmanagement signifikant gesenkt werden.
Komplikationsart |
Lösung |
techn. Hilfsmittel/Trick |
Blutungen |
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Trokarblutung |
gezielte bipolare Koagulation |
Schraubtrokar |
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transkutane tiefe Naht |
Bauchdecken |
diffuse Blutung |
Co2 Partialdruck erhöhen |
Ultraschalldissektor |
Apex |
gezielte Umstechung |
Druck auf das Perineum mit Stiel |
Verletzungen |
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Darm |
Übernähung, ggf. Deckung |
Rektumballon |
Ureter |
Ureterschiene, Reanastomosierung |
Blauprobe |
Blase |
Übernähung |
blockbarer Cystofix |
Anastomose |
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Zu hohe Spannung |
Fadendurchzug durch die Urethra und Fixation am DK, Druck auf das Perineum mit Stielklemme. Entlagerung des Patienten. |
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DK-Ballon geplatzt |
Fixation des DK an der Glans |
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Insuffiziente Hinterwand |
DK-Einlage über durchgezogenen Faden, Benutzung des Franzosen |
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Ostienidentifikation |
Lasixgabe oder Blauprobe, ggf. Ureterschiene |
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Schlussfolgerung:
Durch den Einsatz eines präzisen und standardisierten intraoperativen Komplikationsmanagement kann die Konversionsrate und die intra- und postoperative Morbidität signifikant gesenkt werden. Basierend auf diesen Erfahrungen ist es auch weniger erfahrenen Operateuren möglich den Eingriff erfolgreich in einer ansprechenden Zeit mit guten funktionellen Ergebnissen durchzuführen.