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DOI: 10.1055/s-2006-947446
Einfluss der Lymphknotendissektion auf die Morbidität und funktionellen Ergebnisse der radikalen perinealen Prostatektomie (RPP)
Gibt es einen Unterschied zwischen der laparoskopischen (LPL) und der perineal-pelvinen Lymphknotendissektion (PPL)?
Ziel: Einfluss der extendierten Lymphknotendissektion (LKD) bei RPP auf perioperative Morbidität und funktionelle Ergebnisse (Kontinenz) – prospektiv kontrolliert mittels validierter Fragebögen (UCLA- PCI-Questionaire, M. Litwin JAMA, 1995).
Material und Methode: Bei 335 konsekutiv operierten Pat. wurde Blutverlust, Transfusionsrate, Rektumläsion, Sekundärheilung, Lymphocelenbildung, OP-Zeit, Miktionsfunktion (MF) und der assoziierte Leidensdruck (ALD) mittels Fragebögen praeOP, nach 1, 3, 6 und 12 M. erfasst und durch eine 3. Person evaluiert. MF und LD werden mittels Scores dargestellt (0–500 resp. 0–100,- je höher der Score desto besser das Ergebnis). In 67,7% (210) wurde auf LD verzichtet (I), bei 37,3% (125) erfolgte eine LD. Bei 37 (10,4%) mittels LPL (II), 90 (27%) mittels PPL (III) über die gleiche Inzision. Statistische Auswertung mittels χ2-Test und U-Test.
Ergebnisse: OP-Dauer: 91 (45–150) Min. (I), 204 (90–210) (II), und 150 (75–175) Min. (III)
p<0,01. In (III) wurden 3,3% therapiebedürftiger Lymphocelen vs. 0% in (II) beobachtet.
Nicht signifikant: Blutverlust (284–381)ml, Transfusionsrate intraOP 0,3%, ges. 1,4%, Sekundärheilung 2,3%, Rektumläsion 1,5%, # entfernter Lymphknoten 17 (4–21) (II) und 19 (8–37) (III). Die MF und ALD praeOP, nach 1, 3, 6 und 12 M. vergleichbar.
Schlussfolgerung: Die extendierte LKD bei der RPP kann als LPL oder PPL über die gleiche Inzision erfolgen und verlängert signifikant die OP-Zeit -LPL sign. mehr als PPL. Weder Morbidität noch funktionelles Ergebnis werden dabei beeinflusst. Bei der PPL kann es zu Lymphocelen kommen.