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DOI: 10.1055/s-2006-947420
Indikationen und Ergebnisse der endourologischen Ballondilatation und Ureterinzision bei Harnleiterstrikturen
Ziele: Die Erfolgsraten endourologischer Behandlungen von Ureterstrikturen durch eine Ballondilatation mit anschließender Inzision des Ureters werden in der Literatur mit ca. 70% angegeben. Ziel unserer Untersuchung war ein Vergleich unserer Ergebnisse mit den Literaturdaten.
Material und Methoden: Im Zeitraum 04/2002–01/2005 führten wir bei 13 Patienten (4 Männer /9 Frauen) eine endoskopische Ureterballondilatation sowie bei 9 Patienten zusätzlich eine Ureterinzision durch.
Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 64,6 Jahren (43 bis 77), das follow-up betrug 20 Monate (11–42).
Bei 9 Patienten lag eine kurzstreckige bzw. langstreckige distale Ureterstriktur vor (5 Pat.: <2cm, bzw. 4 Pat. >2cm), bei 3 Patienten eine Striktur des mittleren Ureters (2–4cm) und bei einem Patienten eine kurzstreckige proximale Ureterstriktur (</=2cm).
Alle Patienten erhielten nach retrograder Darstellung des Harnleiters eine 20-minütige Ballondilatation auf 18 Charr. mit 13 Atü. Bei allen Patienten wurde für 8 Wochen ein DJ-Katheter eingelegt. Das Therapieergebnis wurde sonographisch, radiologisch sowie nierenfunktionsszintigraphisch evaluiert.
Ergebnisse:
Bei 6/13 (46%) Patienten konnte eine Normalisierung der Abflussverhältnisse erreicht werden, hiervon lag in 4 Fällen eine kuzstreckige distale Ureterstriktur vor.
5/13 (38%) Patienten erhielten durchschnittlich 8,6 Monate (3–15 Monate) nach der Ballondilatation einen offenen rekonstruktiven Eingriff: 2 Pat. ein Ileum-Interponat, 2 Pat. eine Harnleiterneueinpflanzung, 1 Pat. eine End-zu End-Resektion.
Eine Nephrektomie aufgrund einer funktionslosen Niere wurde bei 1/13 Patienten durchgeführt.
Bei 5 von 7 Patienten, bei denen eine postaktinische Ureterstriktur bestand, blieb der endoskopische Eingriff ohne Erfolg. Es trat eine schwerwiegende Komplikation auf: Eine Urterperforation mit Dünndarmperforation.
Schlussfolgerungen:
Im Vergleich zu den Literaturdaten erscheinen unsere Ergebnisse ungünstiger.
Lediglich kurzstreckige Urterstriktren konnten erfolgreich behandlet werden. Die häufig notwendigen sekundären rekonstruktiven Eingriffe wurden nicht negativ beeinflusst.