Dtsch Med Wochenschr 2006; 131(22): 1290
DOI: 10.1055/s-2006-946571
Korrespondenz | Correspondence
Erwiderung
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Herper zoster generalisatus bei Diabetes mellitus

Zum Beitrag aus DMW 8/2006J. Dissemond
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Publication Date:
01 June 2006 (online)

Wir berichteten über einen Patienten mit Herpes zoster generalisatus bei Diabetes mellitus [1]. Hierzu merkte Herr Dr. Schiller an, dass eine Enzephalitis durch Varizella-Zoster-Virus mittels Magnetresonanztomographie (MRT) nicht ausgeschlossen werden kann, sondern dass hierzu eine Liquoranalyse mit PCR auf VZV notwendig gewesen wäre.

Die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) empfehlen bei viralen Meningoenzephalitiden ein diagnostisches Stufenschema. In dieser Leitlinie basiert die Diagnostikempfehlung auf Untersuchungen mittels MRT, Blut und Liquor. In dem auf konsiliarischen Rat der hiesigen Abteilung für Neurologie durchgeführten MRT zeigte sich bei dem von uns beschriebenen Patienten kein Hinweis auf eine Herpesenzephalitis. Somit wurde interdisziplinär beschlossen, keine weiterführende Liquordiagnostik durchzuführen, zumal sich keine Änderung des bereits eingeleiteten Therapiekonzeptes ergeben hätte. Wir stimmen aber Herrn Dr. Schiller dennoch zu, dass wir somit eine Herpesenzephalitis nicht vollständig ausgeschlossen haben und möchten uns in diesem Punkt korrigieren. Daher wollen wir uns prinzipiell der Ansicht des Kollegen Schiller anschließen, dass die Liquordiagnostik ein wesentlicher Bestandteil der Enzephalitisdiagnostik darstellt. An der eigentlichen Aussage des Artikels, dass ein insuffizient eingestellter Diabetes mellitus einen Risikofaktor für die Entstehung eines Zoster generalisatus darstellen kann, ändert sich dennoch nichts.

Literatur

  • 1 Graue N, Grabbe S, Dissemond J. Herpes zoster generalisatus bei Diabetes mellitus.  Dtsch Med Wochenschr. 2006;  131 384-386

Priv.-Doz. Dr. med. J. Dissemond

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