Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2006-946053
Wirkung von Interferon-gamma auf die Phagozytose von markierten Gruppe-B-Streptokokken (GBS) und Escherichia coli (E. coli) durch Makrophagen
Hintergrund: GBS und E. coli sind häufige Erreger der neonatalen Sepsis. Interferon-gamma (IFN-gamma) wirkt auf die makrophagenabhängige T-Zellaktivierung beim Erwachsenen stärker als bei Neugeborenen. Hypothese: Die Phagozytoseaktivität von Makrophagen wird durch IFN-gamma bei Erwachsenen und Neugeborenen ebenfalls unterschiedlich beeinflusst. Methode: Mononukleäre Zellen aus Nabelschnurblut (NSB) und Blut von Erwachsenen (PB) wurden für 24 Stunden ohne und mit IFN-gamma (500 IE/ml) vorinkubiert und mit E. coli DH5alpha und GBS, welche grün fluoreszierendes Protein exprimieren (E. coli-gfp, GBS-gfp), für 15–180 Minuten infiziert. Nach Abzentrifugation freier Bakterien wurden Zellen fixiert, gefärbt und Phagozytoseindex (CD14+gfp+:CD14+Zellen), bzw. -kapazität (MFI; gfp-+Fluoreszenzintensität pro Zelle) ermittelt. Extrazellulär gebundene Bakterien wurden durch Cytochalasin D, intrazelluläre mittels Konfokalmikroskopie identifiziert. Ergebnisse: Extrazellulär wurden weniger als 8% beider Bakterienstämme gebunden. In PB vs. NSB betrug der Phagozytoseindex nach 60 Minuten 58±15% vs. 57±18% für E. coli und 31±18% vs. 33±32% für GBS. Vorbehandlung mit IFN-gamma steigerte ihn bei PB vs. NSB um 12% vs. 6% bei E. coli, jedoch um 49% vs. 47% bei GBS. In PB vs. NSB betrug die Phagozytosekapazität für E. coli 127±68 MFI vs. 128±14 MFI und für GBS 43±15 MFI vs. 33±12 MFI. Vorbehandlung mit IFN-gamma steigerte sie bei PB vs. NSB um 9% vs. 17% für E. coli und 7% vs. 10% für GBS. Schlussfolgerung: IFN-gamma steigert die Phagozytoseaktivität von Makrophagen bei PB und NSB gleichermaßen, wobei die Wirkung für E. coli marginal, für GBS hingegen deutlich ist. Im Gegensatz zur bekannten reduzierten Wirkung auf das spezifische Immunsystem scheint damit beim Neugeborenen keine generell erniedrigte Sensitivität gegenüber IFN-gamma zu bestehen.