Zentralbl Chir 2006; 131 - P65
DOI: 10.1055/s-2006-944398

Offene und Endovaskuläre Therapie des rupturierten Bauchaortenaneurysmas beim alten Patienten: Durchführbarkeit und Ergebnisse

M Brandt 1, T Jahnke 2, J Marxsen 1, K Graw 1, J Cremer 1, S Müller-Hülsbeck 2
  • 1Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie Kiel
  • 2Klinik für diagnostische Radiologie Kiel

Einleitung: Die offene Operation des rupturierten Bauchaortenaneurysmas ist immer noch mit einer hohen Letalität behaftet. Ziel dieser Studie war es, die Ergebnisse der offen chirurgischen und endovaskulären Therapie beim älteren Patienten zu untersuchen. Außerdem sollte der Anteil der Patienten, die überhaupt einer endovaskulären Therapie zugeführt werden können, untersucht werden.

Methodik: Wir analysierten retrospektiv 24 konsekutive Patienten (Alter ≥75 Jahre), die wegen eines rupturierten infrarenalen Aortenaneurysmas zwischen 2001 und 2004 behandelt wurden.

Ergebnisse: Das Alter betrug 79±3 Jahre (75–84 Jahre). Bei 25% der Patienten (n=6) erfolgte die endovaskuläre Therapie durch eine aorto-monoiliacale Endoprothese mit Anlage eines cross-over Bypasses.. Die 30 Tage-Letalität lag bei 30%, in der Gruppe der endovaskulär behandelten Patienten verstarb kein Patient. Die Dauer des Intensivstations- und Krankenhausaufenthaltes war mit 9,0±16,0 und 16,0±15,6 Tagen. Weitere 29% der Patienten (n=7) wären aufgrund der Aneurysmamorphologie für ein endovaskuläres Therapieverfahren geeignet gewesen.

Schlussfolgerung: Die Einführung der endovaskulären Therapie scheint bei Patienten im höheren Lebensalter zu einer deutlichen Verbesserung der Ergebnisse bei Patienten mit rupturierten infrarenalem Bauchaortenaneurysma zu führen.