Zentralbl Chir 2006; 131 - P58
DOI: 10.1055/s-2006-944391

Stellt eine Marcumartherapie bei alten Patienten eine Kontraindikation zur TEP dar?

A Terzic 1, M Müller 1, T Böttger 1
  • 1Klinikum Bremerhaven

Einleitung: Die TEP zur Versorgung von Inguinalhernien erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Trotz eines minimalinvasiven Vorgehens mit 3mm Trokaren entsteht bedingt durch die Technik eine nicht unbedeutende Wundfläche die anfällig für die Entstehung von Nachblutungen ist. Besonders gefährdet sind hier Marcumarpatienten. Obwohl der Quickwert präoperativ in den Normbereich angehoben wurde kam es bei Patienten zu Nachblutungen, in einem Fall mit katastrophalem Verlauf. Aus diesem Grund haben wir unsere prospektiv erhobenen Daten auf dieses Problem hin untersucht.

Patienten und Methoden: In unserer Klinik haben wir im Zeitraum 01.04.2002–31.08.2005 206 (155 einseitig, 51 beidseits) TEP's durchgeführt. Neun dieser Patienten nahmen Marcumar und wurden präoperativ auf einen Quick >80% angehoben. Ab einem Quick von 40% erhielten die Patienten 2 x Clexane gewichtsadaptiert zur Antikoagulation.

Ergebnisse:

Marcumar jaN=9

Marcumar neinN=197

TEP einseitigN=7

TEP bdsN=2

TEP einseitigN=148

TEP bdsN=49

Geschlecht w/ m (n)

1/ 6

0/ 2

12/ 136

0/ 49

Hämatom (n)

3 (33,3%)

0

6 (3%)

1 (0,5%)

Nachblutung mit operativer Revision (n)

2 (22,2%)

0

1 (0,5%)

0

Wundinfekt (n)

0

0

1

0

Letalität (n)

1 (11%)

0

0

0

Fazit:

Die TEP bei Marcumarpatienten ist trotz ausgeglichenem Quick mit einer hohen Rate an Nachblutungen belastet. Aufgrund dessen haben wir von einer minimalinvasiven Versorgung dieser Patienten Abstand genommen und führen Marcumarpatienten primär einer Operation nach Lichtenstein zu.