Zentralbl Chir 2006; 131 - P40
DOI: 10.1055/s-2006-944373

Ist hohes Alter ein Risikofaktor für die laparoskopische Sigmaresektion?

A Terzic 1, M Müller 1, A Rodehorst 1, T Böttger 1
  • 1Klinikum Bremerhaven

Fragestellung: Laparoskopische Colonresektionen und insbesondere die laparokopische Sigmaresektion bei Divertikulose erreichen zunehmend Anerkennung. Da die Vorteile des minimalinvasiven Vorgehens besonders auch bei älteren Patienten zum Tragen kommen und der Anteil alter Menschen an der Gesamtbevölkerung und somit auch im Krankengut stetig zunimmt haben wir uns die Frage gestellt ob und in wie weit ein höheres Alter Risikofaktoren bei der laparoskopischen Sigmaresektion darstellt.

Methodik: Im Zeitraum vom 01.01.2003 bis 31.07.2005 wurden insgesamt 303 laparoskopische Koloneingriffe mit einer Umsteigerate von 1,0% (n=3) durchgeführt. Indikation war in 133 Fällen ein Tumor (maligne n=107; benigne n=26), in 142 Fällen eine Divertikulitis. In 20 Fällen erfolgte hier eine Hemikolektomie bzw. eine hohe ant. Rektumresektion. Diese wurden bei unserer Studie nicht berücksichtigt. Die übrigen 28 Operationen erfolgten aus unterschiedlicher Indikation. Von 139 laparoskopischen Sigmaresektionen wurden 117 wegen Divertikulitis durchgeführt, davon in 6 Fällen als Diskontinuitätsresektion. Umsteigerate 0,7% (n=1). Alle Eingriffe wurden anhand eines standardisierten Erhebungsbogens prospektiv erfasst. Das mediane Alter lag bei den 69 Frauen und 48 Männern bei 63 Jahren (32–88), der mittlere BMI lag bei 26 (23–39).

Ergebnisse:

<70 Jahre

>70 Jahre

Op Dauer (min)

120 (75–300)

120 (75–240)

Postop. Aufenthalt (Tg)

9 (7–25)

11 (8–30)

Kardiale Komplikationen

2

2

Pulmonale Komplik.

0

1

Wundinfekt

5

3

Anastomoseninsuff.

0

0

Letalität

0

0

Die multivariate Analyse zeigt, die postoperative Aufenthaltsdauer abhängig von der ASA Klassifikation ist.

Schlussfolgerung: Hohes Alter stellt per se kein erhöhtes Risiko für die laparoskopische Sigmaresektion dar.