Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2006-944351
Management zeitversetzter Arrosionsblutungen nach Pankreaskopfresektion
Trotz sinkender Mortalität sind postoperative Komplikationen nach Pankreaskopfresektion relativ häufig. Zeitversetzte Arrosionsblutungen aus Pseudoaneurysmata oder dem Stumpf der A. gastroduodenalis sind seltene, aber lebensbedrohliche Komplikationen. Ziel dieser Studie war es, anhand des Vorgehen und der Ergebnisse der Behandlung von 12 Patienten einen Algorithmus für das Management dieser lebensbedrohlichen Komplikation zu erstellen. Methode: Während einer Periode von 10 Jahren behandelten wir 12 Patienten (3 aus auswärtigen Krankenhäusern) mit schwerer Viszeralarterienblutung 7–85 Tage nach Pankreaskopfresektion. Klinisch fielen die Patienten mit intraluminaler gastrointestinaler Blutung (n=7) und intraabdomineller Blutung (n=5) auf. In 10 der 12 Fälle wurde die Blutungsquelle mittels Angiographie identifiziert. Ergebnisse: Blutungskontrolle gelang bei 6 der 12 Patienten mittels Angiographie (2 Stent/ 4 Coil), bei 5 mittels Operation. Keiner der Patienten mit erfolgreicher Angiographie benötigte weitere Interventionen zur Blutungskontrolle. Ein Patient verstarb bevor die Blutung kontrolliert werden konnte. Der mediane Transfusionsbedarf lag bei 12,5 (3–37) EKs. Von fünf Patienten mit interventionellem oder chirurgischem Verschluss der A. hep. communis entwickelten drei Patienten Leberabszesse und zwei entwickelten Komplikationen an der biliodigestiven Anastomose. Einer dieser fünf Patienten verstarb vier Monate nach der definitiven Blutungskontrolle an rezidivierenden Leberabszessen. Die restlichen Patienten erholten sich vollständig. Schlussfolgerung: Zeitversetzte Arrosionsblutungen aus Viszeralarterien nach Pankreaskopfresektion sind seltene aber lebensbedrohliche Komplikationen. Angiographisches Management mit Erhalt des Blutflusses zur Leber, falls technisch möglich, stellt die beste Behandlungsoption dar.