Zentralbl Chir 2006; 131 - P03
DOI: 10.1055/s-2006-944336

Die laparoskopische Versorgung des perforierten Ulcus ventriculi

P Lingohr 1, U Prange 2, A Plamper 1, KP Rheinwalt 1, S Langer 2, E Kleimann 1
  • 1St. Franziskus-Hospital Köln
  • 2Ev. Krankenhaus „Bethesda“ GmbH Mönchengladbach

Einleitung: Die laparoskopische Versorgung des perforierten Ulcus ventriculi/ duodeni durch einfache Übernähung mit oder ohne Omentum majus-Patch wird vermehrt als Alternativverfahren zum konventionellen offen chirurgischen Vorgehen angegeben. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Analyse der Morbidität und Mortalität nach laparoskopischer Versorgung einer Ulcusperforation und eine Bestandsaufnahme der aktuellen wissenschaftlichen Literatur.

Ergebnisse: Im Zeitraum von Januar 2000 bis September 2005 wurden in beiden Kliniken insgesamt 39 Patienten mit einem perforierten Ulcus ventriculi / duodeni operiert. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 57,7 Jahre (19–90 Jahre). Neben 16 primär konventionellen Operationen (3 distale Magenresektionen, 13 Pyloroplastiken) wurden 21 Patienten mit perforierten Ulcera primär laparoskopisch operiert. Bei 20 Patienten erfolgte die einfache laparoskopische Übernähung der Perforation mit ausgedehnter Bauchlavage, bei einem Patienten erfolgte zusätzlich ein Omentum majus-Patch. Die Konversionsrate betrug 2 / 21. Die mittlere Operationsdauer der laparoskopischen Technik betrug 92 Minuten (53–149 Minuten). Intraoperative Komplikationen traten nicht auf. Bei fünf Patienten traten postoperative Komplikationen auf. Eine Reintervention (intraabdomineller Abszess) war nur in einem Fall erforderlich. Kein Patient verstarb.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Übernähung eines perforierten Ulcus ventriculi / duodeni mit simultaner Lavage ist ein sicheres und effektives Operationsverfahren. Das geringere Zugangstrauma reduziert postoperative Schmerzen sowie Wund- und Bauchdeckenkomplikationen. Im späteren Verlauf liegt die Inzidenz der Narbenhernie bei 2% (Trokarhernie) im Vergleich zu 10–15% nach konventioneller Operation.