Pneumologie 2006; 60(8): 509-511
DOI: 10.1055/s-2006-944252
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die „Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin” feiert ihren 80. Geburtstag

The “Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin” Celebrates its 80th BirthdayN.  Konietzko
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Publication Date:
24 August 2006 (online)

Hand aufs Herz

Wer von uns kennt schon die Ursprünge unserer Gesellschaft? Für die meisten von uns, auch die Altvorderen, sind Ort, Zeit und nähere Umstände ihres Entstehens ein Mysterium, verborgen im Dunkel der Geschichte. Und offen gefragt, wen interessiert wirklich, wie alt die DGP, die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin ist, solange sie so prächtig wächst und gedeiht wie derzeit? Einen zumindest beschäftigt das Thema alle Jahre wieder, nämlich den jeweiligen DGP-Tagungspräsidenten. Spätestens dann, wenn er am Geleitwort zu „seiner” Jahrestagung bastelt, beginnt er - exzellenter Pneumologe, aber unbedarfter Historiker - zu rechnen: Er zählt die vorangegangenen Kongresse zusammen, setzt die so gewonnene Zahl mit dem Alter der Gesellschaft gleich und teilt dieses einer staunenden Leserschaft mit. Aber leider ist seine Rechnung falsch. Sie lässt nämlich zwei Fakten außer Acht: Erstens, dass die Tagungen unserer Gesellschaft während der Kriegsjahre ausgesetzt wurden und zweitens, dass ab 1996 der Wechsel von einem zunächst zwei- auf einen einjährigen Rhythmus erfolgte.

Wie alt ist unsere Gesellschaft denn also wirklich?

Die Antwort findet sich in der Zeitschrift Beiträge zur Klinik der Tuberkulose (siehe Abb. [1 a - d] [*] [*] [*]). Den Hinweis darauf verdanke ich zwei Altpräsidenten, den Herren Werner Maaßen und Rainer Dierkesmann, die Kopien hat mir Herr Kropp aus seinem Tuberkulosearchiv besorgt. Die Zeitschrift Beiträge zur Klinik der Tuberkulose ist die Vorgängerin unserer heutigen Pneumologie. Im Vorwort zum 62. Band beschreibt der Chronist in blumigen Worten und mit einigem nationalem Pathos, wie sich im Mai 1926 in Danzig zwei der drei damals existierenden Tuberkulosegesellschaften, die Vereinigung der Lungenheilanstaltsärzte und die Gesellschaft deutscher Tuberkulosefürsorgeärzte zusammenschlossen, um die Deutsche Tuberkulosegesellschaft zu gründen. Die Deutsche Tuberkulosegesellschaft ist die Vorgängerin unserer heutigen Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Interessant ist, dass die damalige dritte Kraft im Kampf gegen die Tuberkulose, das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK), erst Anfang der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts den engen Kontakt zur wissenschaftlichen Gesellschaft, der DPG, suchte und auch fand, was übrigens auch darin zum Ausdruck kommt, dass der gewählte Präsident der DGP qua Amt in Personalunion Präsident des DZK ist.

Abb. 1 a - d Fotokopie aus dem 62. Band der Zeitschrift „Beiträge zur Klinik der Tuberkulose und spezifischen Tuberkuloseforschung”, der Vorgängerin der heutigen „Pneumologie” (damals Springer-Verlag, heute Thieme-Verlag). Im Vorwort zum Verhandlungsbericht über eine gemeinsame Tagung von: „Der Vereinigung der Lungenheilanstaltsärzte”, „Der Gesellschaft Deutscher Tuberkulosefürsorgeärzte” und „Der Gesellschaft Pneumothorax arteficialis” vom 24. - 27. Mai 1926 in Danzig wird über die Gründung der „Deutschen Tuberkulose-Gesellschaft”, der Vorgängerin unserer heutigen DGP, berichtet. Die „Deutsche Tuberkulose-Gesellschaft” ist demnach aus „Der Vereinigung der Lungenheilanstaltsärzte” und „Gesellschaft Deutscher Tuberkulosefürsorgeärzte” hervorgegangen. Abb. 1 b siehe Abb. 1 a siehe Abb. 1 a

Prof. Dr. med. Nikolaus Konietzko



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