Diabetologie und Stoffwechsel 2006; 1 - A416
DOI: 10.1055/s-2006-944141

Vergleich der arteriellen Augmentation als Parameter der Arteriosklerose bei Diabetikern, nicht diabetischen kardiovaskulären Risikopatienten und einem gesunden Kontrollkollektiv

B Wilhelm 1, J Klein 2, C Friedrich 1, S Forst 1, A Pfützner 1, P Kann 3, MM Weber 2, T Forst 1
  • 1Institut für Klinische Forschung und Entwicklung, Mainz, Germany
  • 2Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, Germany
  • 3Philipps Universität, Marburg, Germany

Fragestellung: Herzkreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in den entwickelten Industrieländern. Der arterielle Augmentationsindex, als ein Maß der Gefäßverkalkung, wird als ein unabhängiger Vorhersagewert für die kardiovaskuläre Mortalität bei Patienten mit Herzkreislauferkrankungen beschrieben. Ziel dieser Untersuchung ist es, Veränderungen des Augmentationsindex bei Patienten mit Diabetes mellitus, nicht diabetischen kardiovaskulären Risikopatienten und gesunden Kontrollpersonen zu untersuchen.

Methoden: Hierzu wurden 108 Patienten mit einem Diabetes mellitus, nicht diabetische kardiovaskuläre Risikopatienten sowie gesunde Kontrollen (57 Männer, 51 Frauen im mittleren Alter von 57,44 + 10,91 Jahren) in die Studie eingeschlossen. Alle Patienten und Probanden waren Nichtraucher. Die Messung der arteriellen Steifigkeit erfolgte mittels Pulswellenanalyse (PWA) an der Arteria radialis (SphygmoCor Px, AtCor Medical, Australien). Dabei wurde die Augmentation, d.h. die Druckdifferenz zwischen dem ersten und zweiten systolischen Gipfel sowie der Augmentationsindex (Augmentation/Pulsdruck) bestimmt.

Ergebnisse: Die kardiovaskulären Risikopatienten (HK) wiesen mit 10,76 + 5,28mm Hg eine deutlich höhere Augmentation und auch einen deutlich höheren Augmentationsindex mit 26,05 + 9,26% auf als die gesunden Kontrollen (K) mit 5,0 + 7,52mm Hg bzw. 11,96 + 14,39% (p<0.0005 HK vs. K). Ebenso wurden höhere Werte für die Augmentation mit 11,33 + 4,36mm Hg (p<0.005 D vs. K) und den Augmentationsindex mit 27, 55 + 6,46 (p<0.0005 D vs. K) bei den Patienten mit Diabetes mellitus (D) gemessen.

Schlussfolgerungen: Die vorläufigen Ergebnisse unser Untersuchungen zeigen einen höheren Augmentationsindex als Maß für die arterielle Steifigkeit und damit auch die Gefäßverkalkung sowohl bei nichtdiabetischen Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren als auch bei Diabetikern. Dies deutet darauf hin, dass auch ausweislich dieses Parameters der Diabetes mellitus als ein ähnlicher Risikofaktor wie eine bereits vorhandene kardiovaskuläre Erkrankung anzusehen ist.