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DOI: 10.1055/s-2006-944135
Überlebter plötzlicher Herztod als Diabetes mellitus Typ 2-Erstmanifestation
Einleitung: Es soll die besondere Gefährdung eines nicht erkannten Diabetes mellitus wissenschaftlich diskutiert werden. Ziele: Welche Rolle spielt die Prävention des Diabetes mellitus Typ 2 zur Verhinderung des plötzlichen Herztodes?
Methode: Einzelfallbericht
Ergebnisse: Ein 56 jähriger bisher als gesund geltender Mann erlitt plötzlich auf dem Golfplatz einen Herzkreislaufstillstand. Erst mit Eintreffen des Notarztes ca. 15min nach Beginn der unmittelbar eingeleiteten Laienreanimation wurde die erste von etwa 20 Defibrillationen bei primärem Kammerflimmern appliziert. Unter laufender Reanimation mit Intubation und weiteren erforderlichen Defibrillationen erfolgte die Verlegung in ein Herzzentrum. Dort wurde aufgrund eines im 12 Kanal-EKGs festgestellten STEMI der VW eine unmittelbare Koronarintervention des kreislaufinstabilen Patienten bei schwerer koronare Dreigefäßerkrankung durchgeführt und der Patient somit hämodynamisch stabilisiert. Der erste gemessene Blutzuckerwert war 624mg/dl. Nach der Herzkatheteruntersuchung erfolgte am Folgetag die problemlose Extubation mit anschließend leichtem Durchgangssyndrom und bei Entlassung aus dem Krankenhaus noch leichten Kurzzeitgedächtnisstörungen.
Schlussfolgerungen: Unerkannter Diabetes mellitus ist lebensgefährlich, wie diese Einzelfallbeschreibung eindrucksvoll demonstriert. Ebenso wichtig ist aber das entschlossene und frühzeitige Handeln durch alle Glieder der Rettungskette, was anhand dieses Einzelfallberichtes nachhaltig gezeigt werden konnte. Ob die Prävention des plötzlichen Herztodes durch Reduktion von unerkanntem Typ 2 Diabetes mellitus möglich ist, bleibt intensiver epidemiologischer Forschungstätigkeit vorbehalten.