Diabetologie und Stoffwechsel 2006; 1 - A380
DOI: 10.1055/s-2006-944105

Eltern von Kleinkindern mit Typ 1 Diabetes mellitus ziehen postprandial injiziertes Insulinaspart präprandial injiziertem Humaninsulin vor

T Danne 1, R Odendahl 2, A Näke 3, U Schimmel 4, R Szczepanski 5, J Moeller 6, J Rastam 7, D Deiss 8
  • 1Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover, Germany
  • 2Uni-Kinderklinik, Lübeck, Germany
  • 3Uni-Kinderklinik, Dresden, Germany
  • 4Kinderklinik Hagen, Hagen, Germany
  • 5Kinderhospital, Osnabrück, Germany
  • 6NovoNordisk GmbH, Mainz, Germany
  • 7NovoNordisk A/S, Copenhagen, Denmark
  • 8Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Berlin, Germany

Insulinaspart (IAsp) hat einen früheren Wirkungseintritt als Humaninsulin (HI) und eignet sich deshalb für eine postprandiale Injektion. Diese könnte besonders bei Kleinkindern mit Diabetes den Vorteil einer Dosisanpassung nach Menge des tatsächlich zugeführten Essens bieten.

Methodik: In einer multizentrischen, randomisierten, offenen, 12-wöchigen Cross-over-Studie wurde die Verträglichkeit und Wirksamkeit von mahlzeitbezogenem IAsp gegen HI in der Basis-Bolus-Therapie mit NPH an 26 Vorschulkindern (17 Jungen, 9 Mädchen; Alter: 2,4–6,9 Jahre) untersucht. Es wurde empfohlen, IAsp postprandial (innerhalb von 30 Min nach Mahlzeitbeginn) und HI präprandial (ca. 30 Min vor den Mahlzeiten) zu injizieren. Die Lebensqualität wurde mithilfe des Diabetes Treatment Satisfaction Fragebogens (DTSF) erhoben, der modifiziert wurde, um die Wahrnehmung der Eltern für die Behandlung zu erfassen.

Ergebnisse: Der postprandiale Anstieg der Plasmaglukose gemessen an der Differenz zwischen selbst gemessenen Plasmaglukosespiegeln vor und nach den Mahlzeiten, unterschied sich nach 12 Wochen Behandlung nicht zwischen IAsp und HI (IAsp: 2,02 mmol/l; HI: 1,63 mmol/l; mittlere Differenz IAsp-HI: 0,540; 95%-Konfidenzintervall [-1,17;2,25]; p=0,518). Während der Studie blieben die mittleren HbA1c-Werte gleich bei circa 7,7%, nach 12 Wochen gab es keinen Unterschied in den beiden Behandlungsarmen (mittlere Differenz IAsp-HI: 0,111, 95%-Konfidenzintervall [-0,113; 0,336]; p=0,316). Die beobachtete Inzidenz von und das geschätzte Risiko für Hypoglykämien war für IAsp und HI vergleichbar (IAsp: 143 Episoden/Jahr; HI: 142 Episoden/Jahr; relatives Risiko IAsp/HI: 1,06; 95%-Konfidenzintervall [0,96; 1,17]; p=0,225). Die DTSF-Antworten fielen für IAsp generell positiver als für HI aus, und die Eltern würden eher mit der IAsp-Behandlung als mit der HI-Behandlung fortfahren (p=0,045).

Schlussfolgerung: Für Kinder mit Typ 1 Diabetes im Vorschulalter ist postprandial verabreichtes IAsp eine sichere und geeignete Alternative zu präprandialem HI und wird von den Eltern bevorzugt.