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DOI: 10.1055/s-2006-944042
Knochendichte bei Frauen mit Typ 2 Diabetes und vorzeitiger Menopause
Einleitung: Bekannterweise führt die chirurgische, bilaterale Ovarektomie zu einer erniedrigten Knochenmineraldichte (KD). Dagegen wirkt der Typ 2 Diabetes positiv auf die Knochendichte.
Ziele: Die Knochendichte bei Frauen mit Typ 2 Diabetes und vorzeitig, spontaner Menopause und andererseits Frauen nach bilateraler Ovarektomie zu vergleichen.
Methodik: Verglichen wurden 15 Frauen mit Typ 2 Diabetes und Ovarektomie (D-OVR), Alter bei der Untersuchung 53,5±5,1 (MW±SD), Alter bei der Ovarektomie 42,6±0,9 mit 21 Typ 2 diabetischen Frauen bei vorzeitiger, spontaner Menopause (D-VNM, 54±4, 41,8±1,3). Bei allen untersuchten Frauen betrug die Diabetesdauer 2/3 des postmenopausalen Zeitraumes. Die Knochendichte (KD) wurde mittels DXA Methode an den L2-L4 Wirbeln und am Oberschenkel gemessen. Keine der untersuchten Frauen hat je eine Hormonsubstitution oder eine andere Therapie, die einen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel aufweist, erhalten.
Ergebnisse: Die D-OVR Frauen wiesen signifikant hoehere Knochendichtswerte an den Wirbeln auf, als die D-VNM Frauen (0,986±0,09 vs. 0,878±0,14g/cm2, p<0.02). Dagegen gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen am Oberschenkelhals (0,795±0,15 vs. 0,736±0,08g/cm2, p=0,18). Die Häufigkeit für Osteopenie bzw. Osteoporose nach WHO-Kriterien war signifikant niedriger bei D-OVR Frauen (p<0,01), als bei D-VNM Frauen. Bei beiden Gruppen gab es keine signifikante Korrelation zwischen KD-Werten, Diabetesdauer oder HbA1c-Werten.
Schlussfolgerung: Wir stellten fest, dass bei gleichaltrigen Frauen und fast 12 Jahren nach Eintritt der Menopause, die chirurgisch bedingte (bilaterale Ovarektomie) Menopause trotz totalem Fehlen der ovarialen Hormone, die Knochendichte im Gegensatz zu der spontanen, frühzeitigen Menopause positiv beeinflusst. Dieser Befund kann auf das Vorhandensein einer diabetischen Stoffwechsellage und nicht auf die Dauer des Typ 2 Diabetes zurückgeführt werden.