Diabetologie und Stoffwechsel 2006; 1 - A302
DOI: 10.1055/s-2006-944027

Assoziation von Serum Zytokinspiegeln mit klinischer Remission bei Typ 1 Diabetes

NC Schloot 1, P Hanifi-Moghaddam 1, N Aabenhus-Andersen 2, B Alizadeh 3, MT Saha 4, M Knip 4, D Devendra 5, T Wilkin 5, E Bonifacio 6, BO Roep 3, H Kolb 1, T Mandrup-Poulsen 2
  • 1Deutsches Diabetes Zentrum, Deutsche Diabetes Klinik, Düsseldorf, Germany
  • 2Steno Diabetes Center, Gentofte, Denmark
  • 3LUMC, Dept. Immunohaematology & Blood Transfusion, Leiden, Netherlands
  • 4University of Tampere, Dept. of Pediatrics, Tampere, Finland
  • 5Peninsula Medical School, Plymouth, United Kingdom
  • 6Telethon-JDRF Center for Beta Cell Replacement, Dept. of Medicine, Milan, Italy

Ziele: Wir untersuchten bei Patienten mit Typ 1 Diabetes, ob Serumzytokine, -chemokine oder lösliche Zytokinrezeptoren mit klinischer Remission assoziiert sind und als prädiktive Marker für eine spätere Remission eingesetzt werden können.

Methoden: In einer prospektiven, multizentrischen Studie wurden 48 Patienten mit neu-manifestiertem Typ 1 Diabetes mellitus und 55 gesunde, alters-gematchte Kontrollpersonen untersucht. Frische Blutproben wurden 3–7 Tage nach Diagnose und 3–4 Monate später gewonnen. Klinische (Teil)Remission wurde definiert als HbA1c ≤7.5% und täglichem Insulinbedarf ≤0.38 IU/kg. Mittels Sandwich ELISA wurden 17 Immunmediatoren aus Serum und Plasma bestimmt, zusätzlich wurden die Patienten auf Typ 1 Diabetes assoziierte Autoantikörper (IAA, GADA, IA2-A) untersucht.

Ergebnisse: Die gemessenen 17 Immunmarker zeichneten sich longitudinal durch ein hohes Maß an intra-individueller Stabilität aus. Daraus ergab sich, dass die klinische Remission nicht mit ausgeprägten Veränderungen der Serumzytokin/chemokinspiegel einherging, wobei jedoch IL1ra Konzentrationen (p=0,02) und IL-10 Konzentrationen (p=0,01) bei Patienten ohne Remission im Verlauf leicht abfielen. Zu Beginn der Untersuchung (Tag 3–7 nach Manifestation) zeigte sich ein niedriges IFNgamma (p=0,01), niedriges IL-10 (p=0,03) und niedriges IL-R1 (p=0,009) bei den Patienten mit späterer Remission. Geringere Autoantikörper-Titer waren ebenfalls mit späterer Remission assoziiert (p=0,007)

Schlussfolgerung: Systemische Zytokine/ Chemokine bei Diagnose sind assoziiert mit späterer klinischer Remission. Während der Remission kommt es nicht zu einer generellen Veränderung von systemischen Zytokin-/ und Chemokinspiegeln.