Diabetologie und Stoffwechsel 2006; 1 - A252
DOI: 10.1055/s-2006-943977

Vergleichende Beurteilung der ventrikulo-arteriellen Interaktion bei Typ 2 Diabetes und Kontroll Personen durch nicht-invasive Wave Intensity Methodik

H von Bibra 1, A Illmann 1, B Gutt 1, PM Schumm-Draeger 1
  • 1Städt. Klinikum Bogenhausen, 3. Med. Abtlg, München, Germany

Einführung: Die kardiovaskuläre (KV) Früherkrankung bei Typ 2 Diabetes (T2D) mit subklinischer Myokarderkrankung muss evaluiert werden. Die neue Wave Intensity Methode erscheint hierzu vielversprechend.

Methoden: 122 Patienten (58±10 Jahre) mit normaler systolischer linksventrikulärer (LV) Funktion und ohne Koronare Herzerkrankung wurden in die Gruppen T2D (n=65, HbA1c 6.9±1.4%, 73% mit Insulin) und Kontrolle (n=57) aufgeteilt. Die Gruppen waren vergleichbar in: Alter, Häufigkeit von KV Risikofaktoren, kardialer Medikation sowie LV Größe. Die LV Funktion wurde als systolische (Vs) und diastolische (Ve) Myokardgeschwindigkeit mit Gewebedoppler bestimmt und die Wave Intensity nicht-invasiv durch ein kombiniertes Doppler and Echo-tracking System (Aloka SSD-5500, Tokyo). Aus gleichzeitigen Veränderungen von Durchmesser und Fluss der A. Carotis com. wurden Steifigkeitsparameter (Epsilon, Pulswellen Geschwindigkeit) und Wave Intensity (Produkt aus Druck und Flussbeschleunigung) berechnet. Dabei hängt der Peak der frühen systolischen Kompressionswelle (W1) von LV Inotropie ab und der der späten systolischen Expansionswelle (W2) vom peripheren Widerstand.

Ergebnisse: T2D Patienten hatten signifikant höhere Herzfrequenz (p<0.03), systolischen Blutdruck (138±19 vs. 128±15mmHg, p<0.001), Druck Frequenz Produkt (p<0.001), Blutdruckamplitude (p<0.003) und LV Füllungsdruck (p<0.002). Ve war erniedrigt (8.0±1.7 vs. 9.5±1.7cm/s, p<0.0001) aber nicht Vs. Epsilon (162±75 vs. 120±35 kPa, p<0.003) und Pulswellen Geschwindigkeit (7.6±1.8 vs. 6.7±1.1m/s, p<0.005) waren höher und ebenso W1 (10979±4738 vs. 9057±4209, p<0.05) aber nicht W2. In beiden Gruppen bestanden signifikante inverse Korrelationen für Ve mit Epsilon (p<0.02) und positive für W1 mit systolischem Blutdruck und Druck Frequenz Produkt.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit T2D wird die LV Pumpfunktion trotz erhöhter arterieller Steifigkeit und Impedanz zu Lasten eines erhöhten myokardialen Sauerstoffverbrauchs erhalten. Gewebedoppler und Wave Intensity Methodik erscheinen bei KV präventiver Therapie zum Monitoring geeignet.