Zeitschrift für Phytotherapie 2006; 27(2): 80-82
DOI: 10.1055/s-2006-942770
Praxis
BEHANDLUNGSPROBLEME
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Phytotherapie bei Erkrankungen des Bewegungsapparates

Karin Kraft
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Publication Date:
07 December 2006 (online)

Klinische Vorbemerkungen

Unter den Erkrankungen des Bewegungsapparates werden die degenerativen Erkrankungen des Stütz- und Bindegewebes (insbesondere Arthrosen) und die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (z.B. rheumatoide Arthritis, M. Bechterew, Fibromyalgie) zusammengefasst. Die genaue Ätiologie dieser Erkrankungen ist noch zu wenig bekannt. Bei der rheumatoiden Arthritis sind die proinflammatorischen Zytokine TNF-α und IL-1β mit hohen Spiegeln in der Synovialflüssigkeit nachweisbar; sie unterhalten die Gelenkentzündung und begünstigen die Produktion knorpelabbauender Enzyme. Auch beim M. Bechterew spielen entzündliche Vorgänge eine Rolle. Bei der Fibromyalgie liegt dagegen eine erniedrigte Schmerzschwelle vor, man vermutet eine Störung des schmerzverarbeitenden Systems. Bei der Arthrose finden, induziert durch mechanische Belastungen infolge von Fehlstellungen, entzündliche Vorgänge statt.

Der Verlauf von Erkrankungen des Bewegungsapparates ist unvorhersehbar, d.h. Verbesserungen und Verschlechterungen im Verlauf können oft nicht exakt auf eine bestimmte Therapie zurückgeführt werden. Ganz allgemein gilt, dass bei allen Erkrankungen eine multimodale Therapie zu bevorzugen ist. Wegen der geringen Nebenwirkungsrate und des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses sollten pflanzliche Arzneimittel regelmäßig im Therapiekonzept berücksichtigt werden, insbesondere auch um die Dosis von nichtsteroidalen Antirheumatika zu reduzieren.

Prof. Dr. Karin Kraft

Lehrstuhl für Naturheilkunde der Universität Rostock, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin

Ernst-Heydemann-Str. 6

18057 Rostock

Email: karin.kraft@med.uni-rostock.de

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