Rofo 2006; 178 - WI_PO_85
DOI: 10.1055/s-2006-941137

Multiple Sklerose: Magnetisierungstransfer-Messungen zeigen Erholung der NAWM unter Therapie mit Interferon beta 1a.

H Stiepani 1, J Bellmann-Strobl 1, G Bohner 1, S Gartenschläger 1, KP Wandinger 1, C Warmuth 1, F Zipp 1, K Klingebiel 1
  • 1Universitätsmedizin Berlin, Charité Campus Virchow, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Engmaschige Beobachtung von Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (MS) unter Therapie mit Interferon beta 1a mittels monatlicer Magnetisierungstransfer-Ratio (MTR) Messungen und Korrelation mit dem klinischen Status unter Berücksichtigung aktueller klinischer Scores. Methode: Von 18 Patienten unter 2jähriger Therapie mit Interferon beta 1a, wurden wurden wurden 6 Patienten mit neu aufgetretener MS nach den Kriterien von McDonald in diese Studie aufgenommen. Im monatlichen Intervall wurden Magnetisierungstransfer-Messungen der gesamten weissen Substanz sowie Bestimmungen von T2 Läsionsanzahl und –Volumen durchgeführt.

Die Ergebnisse wurden mit der klinischen Beurteilung mittels Expanded Disability Status Scale (EDSS) und Multiple Sclerosis Functional Composite (MSFC) verglichen. Klinische Untersuchung und MRT fanden am selben Tag statt. Zur Kontrolle wurden altersentsprechende gesunde Probanden untersucht. Ergebnis: Sowohl in den Läsionen als auch in der NAWM steigerte sich die MTR kontinuierlich über den beobachteten Zeitraum von 2 Jahren. Sowohl die Veränderung innerhalb der Läsionen (p<0,001) als auch die Steigerung der MTR in der NAWM (p<0,021) waren statistisch signifikant. Die MTR der NAWM der gesunden Probanden veränderte sich nicht signifikant über den Beobachtungszeitraum.

Zwischen dem kognitiv gewichteten MSFC und der MTR der NAWM konnte eine statistisch signifikante Korrelation beobachtet werden (p<0,001). Schlussfolgerung: Unter Therapie mit Interferon beta 1a konnte im Einklang mit klinischer Stabilisierung mittels MTR-Messungen eine Erholung der NAWM von Patienten mit RR-MS beobachtet werden.

Korrespondierender Autor: Stiepani H

Universitätsmedizin Berlin, Charité Campus Virchow, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

E-Mail: heiner.stiepani@charite.de