Rofo 2006; 178 - VO_402_1
DOI: 10.1055/s-2006-940912

MR-First Pass Perfusion und Late Enhancement zur Beurteilung der mikrovaskulären Obstruktion nach akut revaskularisiertem Infarkt

C Ritter 1, H Hillenbrand 1, K Purucker 1, C Rapf 1, M Beer 1, D Hahn 1, H Köstler 1
  • 1Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Würzburg

Ziele: Mithilfe der First-Pass-Perfusion (FPP) ist es möglich, myokardiale Perfusionsdefekte aufzuzeigen. Bei erfolgreich revaskularisierten Infarkten mit einer Transmuralität >75% treten im späten Kontrastmittel Enhancement (LE) häufig Zonen der mikrovaskulären Obstruktion (MO) auf. Ziel dieser Untersuchung war es, die myokardiale Perfusion bei Patienten mit MO im LE qualitativ und quantitativ zu bestimmen. Methode: 29 Patienten (25m/4w) wurden innerhalb der ersten 6 Tage nach erfolgreich frühvaskularisiertem myokardialem Erstinfarkt mit einem 1,5T MR-Scanner untersucht. Es wurde eine FPP-Untersuchung in Ruhe mit folgenden Parametern durchgeführt: Multischicht-SR-SSFP-Perfusionssequenz mit TR/TE 2,6/1,1 ms, Flipwinkel 50°, FOV 340mm, SD 8mm; 3 Kurzachsschnitte (basal, mittventrikulär, apikal). Es erfolgte die Applikation von 1/4ml Gd-BOPTA intravenös in Präbolus-Technik. Zusätzlich wurde das späte myokardiale Kontrastmittel Enhancement (LE) 15 Minuten nach insgesamt 0,1 mmol/kg KG GD-BOPTA mit einer Inversion-Recovery-TurboFlash Sequenz (TR/TE 2,4/1,1ms) mit optimierter Inversionszeit untersucht. Ergebnis: Zunächst erfolgte die optische Auswertung der FPP- und LE-Untersuchungen der 29 Patienten. Hiervon zeigten 19 Patienten eine MO in der FPP-Untersuchung und nur 10 Patienten eine MO im LE. Zusätzlich konnte in der quantitativen Perfusionsauswertung bei 9 von 19 Patienten ein signifikant reduzierter Blutfluss kleiner 0,45ml/g/min nachgewiesen werden. Bei 2/3 dieser Patienten war das LE im MO negativ. Schlussfolgerung: Die LE-Untersuchung alleine ist zur Darstellung der mikrovaskulären Obstruktion (MO) nicht aussagekräftig. Im Late Enhancement wird nicht die myokardiale Perfusion abgebildet, sondern ein Parameter, der durch die Diffusionsstreckenlänge und das myokardiale Ödem maßgeblich beeinflusst wird.

Korrespondierender Autor: Ritter C

Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Josef-Schneider-Strasse 2, 97080 Würzburg

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