Rofo 2006; 178 - VO_323_6
DOI: 10.1055/s-2006-940899

Zerebrale arteriovenöse Malformationen bei 3.0T: Zeitlich und räumlich hochaufgelöste 4D-MR Angiographie mit Centra Keyhole und SENSE (4D-TRAK) im Vergleich zur DSA

DR Hadizadeh Kharrazi 1, WA Willinek 1, J Gieseke 1, M von Falkenhausen 1, R Hoogeveen 2, R Blömer 1, B Meyer 1, H Urbach 1, HH Schild 1
  • 1Universität Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
  • 2Best

Ziele: Vergleich der zeitlich und räumlich hochaufgelösten kontrastverstärkten 4D-MR Angiographie mit paralleler Bildgebung (SENSE) und mit einer stochastischen k-Raum Akquisition (Centra Keyhole; 4D-TRAK) bei 3.0T mit der digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) bei Patienten mit zerebralen arteriovenösen Malformationen (zAVM). Methode: Prospektiv wurde bei 10 Patienten mit zAVM eine 4D-TRAK (16% Keyhole, SENSE=8, Half Fourier 1,25 entsprechend einer 6×8 x 1,25=60 fachen Beschleunigung der zeitlichen Auflösung) an einem klinischen 3.0T Ganzkörper MRT (Achieva, Philips Medizin Systeme, Best) durchgeführt (räumliche Auflösung/zeitliche Auflösung: 140 Schichten, 1.1×1.4×1.1mm3/608 Millisekunden/Dynamik, 150 dynamische Messungen, in 9/10 mit DSA-Vergleich (Goldstandard). Ein Neuroradiologe und ein Neurochirurg verglichen unabhängig voneinander die 4D-TRAK mit der DSA bezüglich der zAVM-Einteilung nach Spetzler-Martin sowie die arteriellen Zuflüsse und die venöse Drainage. Ergebnis: Bei allen 9/9 Patienten mit MRA und DSA erfolgte eine korrekte Einteilung der zAVMs von Neuroradiologen und Neurochirurgen nach Spetzler-Martin (Grad I: 2; II: 4; III: 2; IV: 1). In allen 9/9 Fällen wurde die venöse Drainage (oberflächlich/tief) richtig eingeschätzt, ebenso die arteriellen Zuflüsse bis auf einen zusätzlichen Zufluss aus den Aa. cerebri media bzw. posterior in jeweils 1/9, die nur in der DSA aufgrund der selektiven Darstellung abzugrenzen waren. Schlussfolgerung: Die räumlich und zeitlich hochaufgelöste 4D-TRAK bei 3.0T erlaubt eine zuverlässige Charakterisierung von zerebralen AVMs im Vergleich zur DSA entsprechend der klinisch relevanten Einteilung nach Spetzler-Martin. Die DSA hat weiterhin den Vorteil der selektiven Darstellung einzelner arterieller Zuflüsse.

Korrespondierender Autor: Hadizadeh Kharrazi DR

Universität Bonn, Radiologische Klinik, Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn

E-Mail: Dariusch.Hadizadeh@gmx.de