Rofo 2006; 178 - VO_309_4
DOI: 10.1055/s-2006-940816

Ultrakurze T2-gew. Sequenzen bei freier Atmung in der 3,0T Kinder MRT

J Gieseke 1, B Born 1, UE Jaeger 1, WA Willinek 1, R Bloemer 1, C Kuhl 1, HH Schild 1
  • 1Philips Medizin Systeme, Clinical Science, Bonn

Ziele: Kinder- (insbesondere Kleinkinder-) MRT-Untersuchungen erfordern meist eine Narkose oder eine Sedierung und somit sind Atemstillstandmessungen bei Abdomenaufnahmen wenig praktikabel und auch nicht ganz risikolos. Außerdem sind häufig kürzere Gesamtmesszeiten und höhere Auflösungen wünschenswert, was wiederum zu Signalverlusten führt. Dieser Verlust könnte mit höherer Feldstärke wie 3,0T kompensiert werden, allerdings werden die SAR-Grenzen eher erreicht, was wiederum zu einer Messzeitverlängerung führt. Letzteres kann mit der parallelen Bildgebung SENSE und einer variablen Refokussierungstechnik wie Flip Angle Sweep (FAS) mehr al kompensiert werden. Ziel ist die Entwicklung von T2-gew. 3,0T-Sequenzen mithilfe der oben genannten Techniken die kürzere Messzeiten als 1,5T in vergleichbarer oder besserer diagnostischen Bildqualität erlaubt. Methode: Die Standardsequenz wurde mit SENSE (S) und FAS kombiniert. Der S-Faktor wurde hier von 1–6 (Schrittweite 1), der FAS-Winkel in 15° Schritten von 30° – 150° variiert. zusätzlich wurde die Half-Fourier-Technik verwendet. Alle Sequenzen wurden in single shot Moduus und Atemtriggerung (mittels eines kleinen Luftkissens)durchgeführt. Pro Atemzug wurde nur eine Schicht in Expiration aufgenommen. Zum Einsatz kam eine 6-Kanal-Herzspule bei 3,0T Achieva (Philips Medizin Systeme). Die Sequenzen wurden zunächst an 10 Probanden optimiert und erprobt. Anschließend zunächst an 10 erwachsenen Patienten. Als letztes wurde diese Sequenz mit einer etwas höheren Auflösung bei 5 Kindern im Alter von 4–12 Jahren, Durchschnitt 7,2 Jahre eingesetzt. Ergebnis: Die Bildqualität der Untersuchungen wurden durch zwei erfahrene Radiologen bzgl. ihrer diagnostischen Verwertbarkeit bewertet (gut, diagnostisch verwertbar, diagnostisch nicht ausreichend).

Ergebnisse: Alle Untersuchungen konnten ohne Komplikationen durchgeführt werden. Die Bilder aller angewandter Messsequenzen waren diagnostisch verwertbar und erzielten eine gute Bildqualit. Bei einer Untersuchung eines sich bewegenden Kindes waren einzig allein nur die Aufnahmen dieser Sequenz von guter Bildqualität, wobei die Bewegungen nur im Cine-Modus erkennbar waren. Die T2-gew. Aufnahmen konnten somit drastisch verkürzt werden (etwa 8–10fach) Schlussfolgerung: Untersuchungen von Kindern bei 3,0T bringt im Vergleich zu niedrigeren Feldstärken erhebliche Vorteile wie drastische Messzeitverkürzung und Messzeitverkürzung bei zugleich höherer Auflösung.

Korrespondierender Autor: Gieseke J

Philips Medizin Systeme, Clinical Science, Sigmund-Freud-Str. 25, 53217 Bonn

E-Mail: juergen.gieseke@philips.com