Rofo 2006; 178 - VO_307_2
DOI: 10.1055/s-2006-940796

Bildqualitativer Vergleich der digitalen direkten Flachdetektor-Mammographie mit der analogen Filmfolien-Technik anhand eines Phantommodels

KB Krug 1, H Stützer 1, R Girnus 1, M Zähringer 1, A Goßmann 1, C Morgenroth 1, G Winnekendonk 1, D Steinhaus-Wittig 1, K Lackner 1
  • 1Klinikum der Universität zu Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Köln

Ziele: Vergleich eines digitalen direkten Flachdetektor-Systems mit einer analogen Mammographie-Anlage hinsichtlich der Detektion und Formanalyse von Mikroverkalkungen anhand eines antropomorphen Mammaphantoms. Methode: Die Untersuchungen wurden mit einem digitalen (Lorad Selenia, Lorad-Hologic) und einem analogem Mammographie-System (Mammomat-3, Siemens) durchgeführt. Als Prüfkörper dienten 65 Transparentfolien, auf die zufällig verteilt runde und polymorphe Silikatpartikel (Durchmesser 100–1400 Mycrometer) und ein antropromorpher Streukörper aufgebracht waren. Alle Röntgenexpositionen erfolgten mit identischen Einstellungs- und Belichtungsparametern. 6 Radiologen werteten unabhängig voneinander in randomisierter Reihenfolge die Filme und die Monitorbilder anhand eines standardisierten elektronischen Erhebungsbogens aus. Ergebnis: Die Monitorbefundung (MB) war der Befundung der digitalen Bilddokumentationen (DB) und der analogen Filme (AB) überlegen. Die Anzahl der detektierten Mikroverkalkungen stimmte bei 41.3% (95%-Konfidenzintervall 38.8%-43.7%) aller MB, 20.5% (18.5%-22.5%) aller DB und 19.9% (18.0%-21.9%) aller AB mit dem Goldstandard überein. Der Durchmesser der sichtbaren Mikroverkalkungen wurde bei 35.6% (33.2%-38.0%) der MB, 19.0% (17.1%-21.0%) der DB und 21.0% (18.9%-23.0%) der AB, die Form der Mikroverkalkungen bei 53.8% (51.4%-56.3%) der MB, 28.2% (26.0%-30.4%) der DB und 28.3% (26.0%-30.5%) der AB richtig erkannt. Die beiden in digitalen Techniken erfahrensten Auswerter hatten für alle Ausspielungs-modi die besten Ergebnisse (p<0.01). Anzahl und Größe der Mikroverkalkungen wurde häufiger unter- als überschätzt. Ohne Berücksichtigung des Ausspielungsmo-dus war die Treffsicherheit am höchsten, wenn keine Mikroverkalkungen im Phan-tomquadrat vorhanden waren (53%), und nahm für die alle Auswertungsparameter mit dem Durchmesser der simulierten Mikroverkalkungen von 7% bis 34% („Anzahl“), 17% bis 26% („Größe“) und 16% bis 48% („Form“) zu. Schlussfolgerung: Die digitale Flachdetektor-Mammographie ist der analogen Film-Folien-Technik in der Detektion und morphologischen Charakterisierung von Mikroverkalkungen bis zu einem Durchmesser von 100mm gleichwertig und von Mikroverkalkungen über 200 Mycrometer Durchmesser bei dem Einsatz der Monitorbefundung überlegen.

Korrespondierender Autor: Krug KB

Klinikum der Universität zu Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Kerpenerstraße 62, 50924 Köln

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