Rofo 2006; 178 - VO_306_1
DOI: 10.1055/s-2006-940786

CT-Enteroklysma im Vergleich zum konventionellen Enteroklysma bei Patienten mit Morbus Crohn

J Sailer 1, P Peloschek 1, E Schober 1, W Schima 1, H Vogelsang 1, W Reinisch 1, P Wunderbaldinger 1, K Turetschek 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Radiodiagnostik, Wien

Ziele: Vergleich der diagnostischen Aussagekraft von Multidetector CT Enteroklysma mit Ergebnissen des konventionellen Enteroklysma bei Patienten mit Morbus Crohn. Methode: Bei 50 Patienten (26 männlich, 24 weiblich, mittleres Alter 36,3 Jahre, Range 18–52 Jahre) mit histologisch verifiziertem Morbus Crohn wurde jeweils ein konventionelles Enteroklysma sowie ein CT Enteroklysma in einem mittleren Zeitabstand von 18 Tagen durchgeführt. Für beide Untersuchungen wurde durchleuchtungsgezielt eine Nasojejunalsonde mit der Spitze distal der Flexura duodenojejunalis gelegt. Die Untersuchungen wurden in Hinblick auf pathologische Veränderungen im Rahmen des Morbus Crohn miteinander verglichen, als Referenz wurden histologische Ergebnisse aus vorangegangenen Operationen und/oder Ergebnisse aus bildgebenden Folgeuntersuchungen herangezogen. Ergebnis: Beide Untersuchungen konnten bei allen 50 Patienten komplikationslos und erfolgreich durchgeführt werden. CT-Enteroklysma zeigte Crohn-assoziierte Veränderungen bei 44 Patienten (86%), das konventionelle Enteroklysma bei 42 Patienten (84%). Minimal entzündliche Darmwandveränderungen konnten mit CT- Enteroklysma bei 44 Patienten (86%), mit konventionellem Enteroklysma bei 42 Patienten (84%) gefunden werden. Beide Methoden zeigten Dünndarmstenosen bei 34 Patienten (68), eine prästenotische Dilatation konnte mit CT-Enteroklysma bei 20 Patienten (40%) und mit konventionellem Enteroklysma bei 15 Patienten (30%) nachgewiesen werden. CT-Enteroklysma zeigte Fisteln bei 18 Patienten (32%), konventionell 8 Patienten (16%). Beide Untersuchungen zeigten Skip-Läsionen in 3 Patienten (6%), Konglomerattumore konnten mit CT Enteroklysma bei 13 Patienten (26%) und konventionell bei 3 Patienten(6%) diagnostiziert werden (p<0.01). CT-Enteroklysma zeigte Abszesse bei 8 Patienten (16%) und mesenteriale Lymphadenopathie bei 26 Patienten (52%), beide konnten konventionell nicht nachgewiesen werden. Insgesamt wurden mit dem CT-Enteroklysma signifikant mehr pathologischen Veränderungen nachgewiesen (p<0.01). Schlussfolgerung: Crohn-assoziierte intra- und insbesondere extraintestinale Pathologien konnten mit CT-Enteroklysma signifikant besser diagnostiziert werden als mit konventionellem Enteroklysma. In der Detektion von minimal entzündlichen Darmwandveränderungen zeigte das CT-Enteroklysma keinen Nachteil. CT-Enteroklysma kann daher das konventionelle Enteroklysma bei der Diagnose von Morbus Crohn sowie von Crohn-assoziierten Komplikationen ersetzen

Korrespondierender Autor: Sailer J

Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Radiodiagnostik, Währinger Gürtel 18–20, 1090, Wien

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