Rofo 2006; 178 - VO_301_2
DOI: 10.1055/s-2006-940747

Reproduzierbarkeit der Mehrzeilen-CT-Diagnostik bei Koronarer Herzerkrankung

F Knollmann 1, L Krist 2, F Ducke 2, T Kertesz 1, H Guski 2, R Meyer 2, R Felix 2
  • 1Klinikum der Georg-August-Universität, Diagnostische Radiologie, Göttingen
  • 2Berlin

Ziele: Die moderne Mehrzeilen-Detektor-Computertomographie gestattet sowohl eine Erkennung hochgradiger Koronarstenosen als auch eine Einschätzung der atherosklerotischen Plaquelast. In einer prospektiven Untersuchung sollte die Reproduzierbarkeit der Methode analysiert werden. Methode: Bei 30 isolierten menschlichen Herzen wurden die Koronararterien selektiv mit Kontrastmittel gefüllt. Die Organe wurden danach mit einem 16-Zeilen-Detektor-CT-Gerät (MDCT) bei einer Schichtdicke von 0,63mm abgebildet. Für jedes Koronararteriensegment wurden die Gefäßquerschnittsfläche, Lumenfläche, Plaquefläche, verkalkte Plaquefläche und Plaquelipidkernfläche durch zwei unabhängige Beobachter bestimmt. Zum Vergleich wurden diese Größen in histopathologischen Schnittpräparaten an den entsprechenden Stellen verglichen. Die beiden Auswertungen wurden mit linearer Regression und Bland-Altman-Graphiken gegenübergestellt. Ergebnis: Die Korrelation der beiden Auswerter im CT war für alle erhobenen Größen hochsignifikant (p<0,0001), obwohl die Regressionskoeffizienten für die Gefäßquerschnittsfläche (r=0,43), Lumenfläche (r=0,35), Plaquefläche (r=0,6), verkalkte Plaquefläche (r=0,7) und Lipidkernfläche (r=0,65) nur eine begrenzte Übereinstimmung anzeigten. Für die histopathologischen Analysen war die Reproduzierbarkeit der Gefäßquerschnittsfläche (r=0,77), Lumenfläche (r=0,74), Plaquefläche (r=0,68) besser als im CT, während die Reproduzierbarkeit der Kalkfläche (r=0,63) und des Lipidkerns (r=0,63) schlechter als im CT waren. Schlussfolgerung: Die Reproduzierbarkeit des Koronararterienlumens und der Gesamtplaquenfläche sind im MDCT begrenzt und schlechter als die einer histopathologischen Analyse. Die Variabilität der Messergebnisse zwischen zwei Auswertern stellt eine wichtige Limitation der Methode dar.

Korrespondierender Autor: Knollmann F

Klinikum der Georg-August-Universität, Diagnostische Radiologie, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen

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