Rofo 2006; 178 - VO_224_5
DOI: 10.1055/s-2006-940694

Videokonferenz im Teleradiologie-Projekt Rhein-Neckar-Dreieck – Technisches Konzept und erste Erfahrungen

A Runa 1, R Schall 2, S Ruggiero 1, WK Neff 1, W Hacke 2, B Bergh 2, G Weisser 1
  • 1Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie, Mannheim
  • 2Heidelberg

Ziele: Im Teleradiologie-Projekt RND sollte ein kostengünstiges Videokonferenzsystem auf Basis internationaler Standards für neurologische Live-Konsultationen zusätzlich zur Standard-Teleradiologie-Verbindung realisiert werden. Hierfür waren die Gewährleistung einer stabilen Echtzeitübertragung und die Einhaltung des Datenschutzes bei der Internetnutzung erforderlich. Methode: In zwei Kreiskrankenhäusern sollten Live-Konsultationen mit der Schlaganfallstation einer Universitätsklinik ermöglicht werden. Das Konzept sollte bestehende Internet-Leitungen nutzen und skalierbar sein, um auch weitere Videokonferenzen im Rahmen des Teleradiologie-Projektes zu ermöglichen. Ergebnis: Als Basis wurde ein Internet-Videoserver eingerichtet, der die Verbindungs- und Transportprotokolle H.323 und SIP unterstützt. Für die Gewährleistung des Datenschutzes wird dabei zwischen den in den Kliniken installierten Software-Videoclients über den Videoserver ein OpenVPN-Tunnel aufgebaut. Es waren keine Änderungen an den Klinik-Firewalls notwendig, da bestehende Freigaben für das https-Protokoll genutzt werden. Durch die Verwendung des neuen H.264 Videokompressionsalgorithmus konnten Live-Übertragungen mit hoher Qualität bei gleichzeitig niedrigen Bandbreiten von 256–512Kbit/s realisiert werden. Schlussfolgerung: Mit dem neuen Konzept eines Internet-Videoservers konnte mit einfachen und preiswerten Mitteln eine herstellerunabhängige Internet-basierte Videokonferenz von Klinikarbeitsplatz zu Klinikarbeitsplatz realisiert werden. Bei Wahrung einer verschlüsselten Verbindung waren dabei keine Änderungen an den Firewall-Rechnern der Kliniken erforderlich. In den ersten klinischen Erprobungen konnte die Benutzbarkeit der Lösung für die neurologische Live-Konsultation gezeigt werden.

Korrespondierender Autor: Runa A

Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie, Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, 68167 Mannheim

E-Mail: teleradiologie@rad.ma.uni-heidelberg.de