Rofo 2006; 178 - VO_221_4
DOI: 10.1055/s-2006-940669

Protonendichte der Lunge: Messung mittels ultrakurzer Echozeit bei gesunden Probanden und Patienten mit Cystischer Fibrose (CF)

J Vollmar 1, JF Schäfer 1, M Stern 1, F Zenneck 1, P Martirosian 1, A Boss 1, C Müller-Horvat 1, CD Claussen 1, F Schick 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Mittels ultrakurzer Echozeiten ist die Messung der Protonendichte der Lunge mit der MRT prinzipiell möglich. Ziel war es zu untersuchen, ob die Protonendichte bei Probanden und Patienten signifikant differiert und ob ein signifikanter Zusammenhang zu den Lungenfunktionstests (PFT) besteht. Weiterhin wurde untersucht, in welchem Verhältnis morphologische Veränderungen dazu stehen. Methode: 10 gesunde junge Probanden und 10 Patienten mit CF wurden an einem 1,5T Gerät (Sonata, Siemens) untersucht und erhielten ein PFT. Zwischen beiden Gruppen bestand hinsichtlich Alter und BMI kein signifikanter Unterschied. Zur Messung der Protonendichte wurde eine 2D GE-Sequenz (TR=2,9ms, TE=0,8ms, Flip=5°, Voxelgröße=1,6×1,6×15mm3), zur morphologischen Evaluation wurden hochaufgelöste 3D GE- und atemgetriggerte TSE Sequenzen verwendet. Neben der Signalintensität in allen Lungenlappen wurde die relative Signaländerung (DeltaSI) zwischen In- und Exspiration berechnet. Für folgende Merkmale wurde ein Score von 0–2 vergeben: Bronchiektasen, Peribronchitis, Acinäre Muster, Konsolidierungen, Air-trapping. Die Beurteilung erfolgte verblindet zur PFT durch 2 Untersucher im Konsens. Ergebnis: Das DeltaSI war bei Patienten um 65% geringer als bei Probanden (p=0,001). Sowohl für alle Messungen als auch für Patienten alleine fand sich eine signifikante Korrelation zwischen FEV1%, VC, RV und DeltaSI (rs von 0,69–0,85, p<0,05). Es zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Score für Peribronchitis/Airtrapping und DeltaSI (rs –0,72 und -0,89, p<0,05)). Der Gesamtscore korrelierte signifikant mit FEV1% (rs=-0,85, p<0,05). Schlussfolgerung: Zwischen Gesunden und Patienten finden sich signifikante Unterschiede der Protonendichte in Exspiration. Bei Patienten besteht eine Abhängigkeit zwischen Dichteanstieg und dem Ausmaß morphologischer Veränderungen. Die auf regionalen Veränderungen basierenden quantitativen und qualitativen MRT Ergebnisse korrelieren mit den globalen Lungenfunktionstests.

Korrespondierender Autor: Vollmar J

Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

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