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DOI: 10.1055/s-2006-940596
Staging bei Patienten mit fortgeschrittenem Stadium eines malignen Melanoms: Wertigkeit der Ganzkörper-MRT im diagnostischen Vorgehen
Ziele: Ziel der vorgestellten Studie ist der Vergleich zwischen leitlinienorientiertem Staging bei Patienten mit malignem Melanom im fortgeschrittenen Stadium III und IV mittels kranialem MRT und CT von Thorax, Oberbauch und Becken und der kontrastmittelunterstützten Ganzkörper-MRT Methode: Bei 30 Patienten mit einem Stadium IIIC oder IV eines malignen Melanoms wurden eine Multislice-Computertomographie (Somatom Volume Zoom, Siemens, Erlangen) von Thorax, Oberbauch und Becken sowie eine kraniale Kernspintomographie an einem Hochfeldgerät, jeweils nach methodenbezogener Kontrastmittelapplikation, durchgeführt. Im zeitlichen Abstand von maximal 14 Tagen erfolgte eine Ganzkörper-MRT Untersuchung an einem 1,5 T-Gerät (Magnetom Avanto, Siemens, Erlangen) unter Verwendung von nativen, multiplanaren T1, T2 und STIR-Sequenzen. Nach i.v. Kontrastmittelapplikation wurden koronale T1 und transversale VIBE-Sequenzen sowie multiplanare T1-gewichtete Sequenzen des Gehirns angefertigt. Für die koronare Akquisition erfolgten jeweils 4 Tischverschiebungen bei einem Field of View von 480mm und einer Matrix von minimal 384×256 unter Anwendung von Paralleler Bildgebung mit einem PAT-Faktor von 2 bis 4. Die Auswertung der unter Berücksichtigung der modifizierten RECIST-Kriterien gewonnenen Resultate erfolgte doppelt verblindet von zwei unabhängigen Fachärzten für Radiologie. Ergebnis: 9 der 30 Patienten wiesen sowohl in der kranialen MRT als auch im CT keine malignitätssuspekten Befunde auf. Bei den verbleibenden 21 Patienten konnten insgesamt 108 Herdbefunde in der Ganzkörper-MRT nachgewiesen werden. Sämtliche CT-diagnostisch abgrenzbaren intrapulmonalen Metastasen mit einer Größe von mehr als 5mm konnten mittels MRT dargestellt werden. Bei vier Patienten wurden in der MRT-Untersuchung zusätzliche Skelettbefunde abgegrenzt. Sämtliche Skelettbefunde liessen sich kernspintomographisch weiter differenzieren (entzündlich, degenerativ, maligne). Alle intracerebralen Metastasen konnten mit gleicher Qualität sowohl mit dem dedizierten kranialen MRT als auch mit dem Ganzkörper-MRT nachgewiesen werden. Bezugnehmend auf die modifizierten RECIST-Kriterien konnten keine Unterschiede zwischen den Methoden in der Differenzierung von Target- und Non-Target-Läsionen erhoben werden. Schlussfolgerung: Die Ganzkörper-MRT stellt sich nach Auswertung der initialen Daten als eine sinnvolle und mindestens gleichwertige Methode zum leitlinienorientierten Staging von Patienten mit fortgeschrittenem malignem Melanom dar.
Korrespondierender Autor: Dinter D
Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie, Theodor-Kutzer Ufer 1–3, 68167 Mannheim
E-Mail: dietmar.dinter@rad.ma.uni-heidelberg.de
Key words
Malignes Melanom - Ganzkörper-MRT - Leitliniendiagnostik