Rofo 2006; 178 - VO_207_2
DOI: 10.1055/s-2006-940595

Ganzkörper-MRT mit paralleler Bildgebung versus PET-CT zum Screening von Knochenmetastasen

GP Schmidt 1, SO Schoenberg 1, R Schmid 1, R Stahl 1, R Tiling 1, CR Becker 1, M Reiser 1, A Baur-Melnyk 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, LMU Grosshadern, München

Ziele: Beurteilung der diagnostischen Genauigkeit von Ganzkörper-MRT (GK-MRT) im Vergleich zur PET-CT bei der Detektion von Knochenmetastasen. Methode: In einer prospektiven, geblindeten Studie wurden 32 Patienten (19 Frauen/13 Männer, Altersdurchschnitt 65, 24–76 Jahre) mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen bei Verdacht auf Knochenmetastasierung mit GK-MRT unter Verwendung paralleler Bildgebung (PAT) und PET-CT untersucht. Mit einem 32-Kanal-Scanner (Magnetom Avanto, Siemens Medical Solutions, Erlangen) wurde eine T1- und STIR-gewichtete coronare Ganzkörperbildgebung, sowie eine sagittale Darstellung der Wirbelsäule durchgeführt. Die PET-CT Untersuchung (Gemini, Philips Medical, Ohio) beinhaltete ein Niedrigdosis-CT zur Schwächungskorrektur, den PET-Emissions-Scan und ein diagnostisches kontrastmittelverstärktes CT des Thorax, Abdomens und Beckens in spätvenöser Phase. Zwei erfahrene Radiologen werteten die MRT-Bilder und je ein Radiologe und Nuklearmediziner die PET-CT Studien in einem Konsensusreading aus. Der Goldstandard waren radiologische und klinische Verlaufskontrollen nach 6 Monaten. Ergebnis: Bei 29 Patienten wurden 102 maligne und 25 benigne Knochenläsionen bestätigt. Die GK-MRT hatte eine Sensitivität von 94% (96/102) und Spezifität von 76% (19/25), PET-CT erreichte eine Sensitivität von 77% (78/102) und Spezifität von 80% (20/25). Die diagnostische Genauigkeit lag bei 91% (115/127) bzw. 77% (98/127). In 71% der Fälle waren die Befunde konkordant. Die errechnete Mindestgröße detektierter maligner Läsionen war 2mm für GK-MRT und 5mm für PET-CT. Durch die größere anatomische Abdeckung wurden mit GK-MRT 10 zusätzliche Knochenmetastasen bei 5 Patienten nachgewiesen. Die Untersuchungszeit lag für GK-MRT bei 39 Minuten und PET-CT bei 103 Minuten. Schlussfolgerung: Ganzkörper-MRT und PET-CT sind robuste Methoden bei der Detektion von Knochenmetastasen. Parallele Bildgebung ermöglicht ein Ganzkörper-Knochenmarkscreening innerhalb weniger als 40 Minuten und mit einer höheren diagnostischen Genauigkeit als die PET-CT.

Korrespondierender Autor: Schmidt GP

Institut für Klinische Radiologie, LMU Grosshadern, Marchioninistrasse 15, 81377 München

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