RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2006-940565
Komplikationen nach Radiofrequenzablation (RFA) von Lebertumoren – Ergebnisse über 5 Jahre
Ziele: Das Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die Anzahl und den Schweregrad von Komplikationen zu bestimmen, die während oder nach der Behandlung von primären und sekundären Tumoren der Leber mittels RFA auftraten. Methode: Innerhalb von 63 Monaten wurden 875 Behandlungen bei 418 Patienten durchgeführt. Bei 103 Patienten wurden HCC, bei 136 Metastasen eines Kolorektalen Tumors, bei 121 Metastasen eines Mamma Karzinoms und bei 58 Patienten andere Metastasen(Pankreas, HNO) behandelt. Die RFA wurde unter Analgosedierung in Kombination mit Lokalanästhesie und unter CT – fluoroskopie durchgeführt. Alle Patienten wurden nach der Behandlung für wenigstens 24 Stunden stationär beobachtet. Ein Kontroll – CT nach 24 Stunden wird routinemäßig vor Entlassung durchgeführt, um mögliche Komplikationen auszuschließen. Darüber hinaus hielten wir Kontakt zu unseren Patienten, um Spätkomplikationen auszuschließen. Komplikationen wurden in zwei Untergruppen unterteilt. Als „major complications“ wurden Komplikationen bezeichnet, die eine weitere Therapie, einen längeren stationären Aufenthalt oder eine erneute Aufnahme notwendig machten. Als „minor complications“ wurden solche Komplikationen bezeichnet, auf die keines der oben genannten Kriterien zutraf. Ergebnis: Insgesamt wurden 875 Behandlungen bei 418 Patienten durchgeführt. Die Tumorgröße lag zwischen 5 und 60mm. Bei 9 unserer Patienten konnten wir “major complications“ diagnostizieren. Dabei handelte es sich bei 3 Patienten um einen Pneumothorax, der mittels Thoraxdrainage behandelt werden musste. 2 Patienten hatten eine arterielle Blutung, die mittels Coils behandelt wurde, 3 Patienten entwickelten einen drainagepflichtigen Abszess und bei einem Patienten musste eine Stenose des Gallengangs mittels Stent therapiert werden. „Minor complications“ konnten nach 35 von 875 Behandlungen diagnostiziert werden. Bei 21 Patienten trat ein kleineres subkapsuläres Hämatom auf, 9 Patienten hatten prolongierte Schmerzen, 3 Patienten hatten kleine Pneumothoraces and bei 2 Patienten trat eine Grad 1 Verbrennung der Haut im Bereich der Erdungselektroden auf. Todesfälle im Zusammenhang mit der Behandlung traten nicht auf. Schlussfolgerung: Die RFA mit einer Gesamtkomplikationsrate von etwa 5 Prozent und einer “major complication“ Rate von knapp über 1 Prozent in unserem Patientengut ist eine sehr sichere Methode, um Patienten zu behandeln, die an anderweitig nicht zu therapierenden Lebertumoren leiden.
Korrespondierender Autor: Hoffmann RT
Ludwig-Maximilians-Universität München – Großhadern, Institut für klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377 München
E-Mail: rthoffma@med.uni-muenchen.de
Schlüsselwörter
Leber - RFA - Komplikationen