Rofo 2006; 178 - RK_404_3
DOI: 10.1055/s-2006-940476

MR-Interventionen der Mamma -Techniken, Indikationen und Benefit

F Baum 1
  • 1Diagnostisches Brustzentrum Göttingen, Göttingen

Die häufige Detektion nicht tastbarer Karzinome durch effiziente Früherkennung macht präoperative Markierungen notwendig.

Da ca. 80% der Mamma-Operationen unnötig sind, fordern die europäischen aber auch die S3– Leitlinien möglichst eine präoperative, histologische Diagnosesicherung.

Zur Reproduktion auch kleiner Befunde, sollte die MR-mammographische Intervention technisch der diagnostischen Untersuchung gleichen. Hierzu bedarf es einer offenen Mammaspule mit einem lateralen Zugangsweg. Ein Kompressorium minimiert die Verlagerungen von Herden während des Engriffes. Lochplatten bzw. Stative ermöglichen die Orientierung in z- und y- Achsenrichtung

Die klassische Biopsieindikation ist der BI-RADS-IV-Befund. Auch die Biopsie des BI-RADS-V-Befundes wird empfohlen. Hierdurch wird die Operationsplanung der axillären Lymphkonten optimiert bzw. der Einsatz der Wächterlymphknoten-Technik (Sentinal-node) ermöglicht. Die histologische Sicherung von Zweitbefunden z.B. beim multizentrischen Karzinom ändert sogar Operationstechnik.

Üblicherweise wird die Vakuumbiopsie eingesetzt. Im Falle diffuser Befunde kann auch die Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie erfolgen.

Einschränkungen stellen Befunde in Kutis- und Brustwandnähe sowie ein schlechter Gerinnungsstatus dar.

Einer exakten histopathologischen Korrelation bedarf das negative histologische Ergebnis. In diesem Falle, sollte analog der Richtlinien zur Durchführung stereotaktischer Stanzbiopsien eine Verlaufskontrolle nach 6 Monaten erfolgen.

Die Technik der präoperativen MR-Markierung mittels Hakendraht gleicht der der Biopsie.

Bei sehr kleinen Befunden ist eine Clipmarkierung bereits im Rahmen der Biopsie möglich. Mögliche Verlagerungen des Markers sind jedoch zu bedenken.

Lernziele:

In diesem Vortrag sollen Indikationen und Techniken sowie Kenntnisse über das notwendige Equipment der MR-mammographischen Intervention vermittelt werden. Darüber hinaus soll neben den Grenzen dieses Verfahrens auch auf den Benefit und die kritische histopathologische Korrelation eingegangen werden.

Korrespondierender Autor: Baum F

Diagnostisches Brustzentrum Göttingen, Bahnhofsallee 1d, 37081 Göttingen

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