Diese umfassen: MS, para-/postinfektiöse u. paraneoplastische Enzephalomyelitiden sowie nicht-infektiöse Vaskulitiden.
Das MRI ist die wichtigste Methode, DSA nur bei small vessel Vaskulitiden.
Die MS zeigt unterschiedliche Formen. Akute Plaques weisen eine Entzündung mit Ödem, in einem Zeitfenster mit KM-Enhancement, sowie eine beginnende Demyelinisation auf. Chronische Plaques bestehen aus einer fokalen Demyelinisation (bei teils erhaltenen Axonzylindern) u. einer Gliose. Die T1-black holes korrelieren beim Gehirn (nicht beim Rückenmark) enger mit dem neuronalen Schaden als mit den T2-Hyperintensitäten. In der Frühphase kommt es öfters zur Remyelinisation. Die Plaques können weniger als 1mm u. bis über 4cm groß sein. Sie sind oft elongiert (Dawson's fingers) u. zentral entlang um Venolen arrangiert. Prädilektionen sind der Balken, die periventrikuläre Balken- u. Sehstrahlung. Plaques entstehen auch im N. opticus u. subependymal im Boden des IV. Ventrikels. Finden sie sich im Gehirn u. Rückenmark, so ist dies diagnostsich hoch prädiktiv.
Postinfektiöse u. postvakzinale Enzephalomyelitis verlaufen klinisch wie eine monophasische MS. Vorausgegangen sind ein Virusinfekt oder eine Vakzine-Impfung. Die demyelinisierenden, oft größeren Entzündungen treten singulär oder multipel auf u. nehmen meist KM auf.
Die nicht-infektiösen Vaskulitiden sind selten u. stellen hinsichtlich der Systematik u. Ätiologie ein schwer überschaubares, heterogenes Gebiet dar. Die Einteilungen hierzu sind höchst unterschiedlich mit vielen Überschneidungen selbst innerhalb der Diagramme. Es wird zwar berichtet, vaskulitische Läsionen fänden sich bevorzugt an der Mark-Rinden Grenze, letztlich bleiben neuroradiologische Diagnosen in diesem Punkt aber unspezifisch.
Bei der paraneoplastischen limbischen Enzephalitis sei erwähnt, dass diese sehr ähnlich wie eine Herpes-Enzephalitis imponiert u. manche Fachleute vermuten, dass es sich auch nur um eine spezielle virale Enzephalitisform handeln könnte.
Lernziele:
Es sollen Kriterien gezeigt werden, die MS-Plaques von ähnlichen Läsionen im MR unterscheiden lassen. Die postinfektiöse u. postvakzinale Enzephalomyelitis soll für die DD bekannter gemacht werden.
Auf nicht-infektiöse Vaskulitiden wird nur theoretisch eingegangen, weil sie entgegen einzelner anders lautender Meinungen neuroradiologisch unspezifisch sind u. der klinisch-pathologische Hintergrund ungewöhnlich weitgreifend u. diffus ist.
Korrespondierender Autor: Wichmann W
Klinik im Park Zürich, Neuroradiologisches u. Radiologisches Inst., Seestrasse 220, 8027, Zürich
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