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DOI: 10.1055/s-2006-934318
Das Essener Trauma-Inventar (ETI) – Ein Screeninginstrument zur Identifikation traumatischer Ereignisse und Posttraumatischer Störungen
Fragestellung:
Angesicht der klinischen und wissenschaftlichen Bedeutung traumatischer Ereignisse und posttraumatischer Störungen zielte unsere Studie auf die Entwicklung und Überprüfung des Essener Trauma-Inventars (ETI). Validierte Trauma-Fragebögen wurden bisher überwiegend im angloamerikanischen Raum entwickelt.
Methode:
Der ETI erfasst ein breites Spektrum an traumatischen Ereignissen und die beiden posttraumatischen Störungen Akute Belastungsreaktion (ASD) und Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD). An einer Stichprobe von n=952 psychisch und körperlich Kranken sowie gesunden Probanden wurde der ETI validiert.
Ergebnisse:
Es fanden sich gute bis sehr gute Reliabilitätskennwerte (Alpha: 0,84–.95). Die 4-Faktoren-Struktur (Intrusion, Vermeidung, Hyperarousal und Dissoziation) konnte relativ gut bestätigt werden. Hinweise auf eine sehr gute Konstruktvalidität zeigten sich durch signifikante Korrelationen des ETI mit anderen Traumaskalen (PTSS–10, PDEQ–10, FDS) und Maßen der psychischen Befindlichkeit (SCL–90-R, SF–36, HADS, SOC). Im Gruppenvergleich zeigte das Verfahren eine sehr gute Diskriminationsfähigkeit zwischen hoch und niedrigtraumatisierten Patienten.
Diskussion:
Mit dem ETI liegt im deutschsprachigen Raum erstmals ein ökonomisches, reliables und valides Screeninginstrument zur differenzierten Erfassung traumatischer Ereignisse und posttraumatischer Störungen vor.
Key words
Akute Belastungsstörung - Essener Trauma-Inventar - PTSD - Reliabilität - Trauma - Validität