Pneumologie 2006; 60 - V126
DOI: 10.1055/s-2006-934042

Outcome der Respiratorentwöhnung in einem regionalen Weaningzentrum

A Kempa 1, S Heindl 1, J Geiseler 1, O Karg 1
  • 1Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Klinik für Intensivmedizin und Langzeitbeatmung

Regionale Weaningzentren bieten die Möglichkeit, langzeitbeatmete Patienten von der maschinellen Beatmung zu entwöhnen. Die Effizienz dieser Zentren ist bislang unzureichend nachgewiesen; insbesondere aus europäischen Zentren liegen nur wenige Daten vor. In unserem Zentrum wurden zwischen dem 1.8.1999 und dem 31.7.2005 333 Patienten zur Respiratorentwöhnung aufgenommen. Das mittlere Alter lag bei 65 Jahren (52,7–77,3), 117 der Patienten (35%) waren Frauen. Die der Langzeitbeatmung zu Grunde liegende Diagnose war bei 147 Patienten (44,1%) eine COPD, 65 (19,5%) litten an einer neuromuskulären Erkrankung, 35 (10,5%) mussten nach großen chirurgischen Eingriffen beatmet werden. Bei 86 Patienten (25,9%) lag eine andere Diagnose zu Grunde. 118 Patienten (35,5%) konnten vollständig geweant werden. Bei 115 (34,5%) wurde eine Heimbeatmung eingeleitet. Dabei mussten 67 Patienten invasiv beatmet werden (20%), 48 Patienten wurden nicht-invasiv beatmet (14,4). 100 Patienten (30%) verstarben im Krankenhaus; bei einem großen Teil dieser Patienten war wegen einer ungünstigen Gesamtprognose die Therapie begrenzt worden. Ungünstig bezüglich der Mortalität waren ein Alter über 80 Jahre (OR 1,41) und ein Albumin von <2,0g/dl (OR 1,86). COPD-Patienten hatten eine gegenüber den anderen Patienten erhöhte Mortalität (OR 1,21). Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen hatten eine niedrigere Mortalität (OR 0,73), jedoch eine geringe Chance auf ein erfolgreiches Weaning (OR 0,42). Patienten nach operativen Eingriffen hatten eine hohe Mortalität, jedoch bei Überleben eine große Chance auf ein vollständiges Weaning (OR 11,9). Unsere Ergebnisse sind mit den Daten anderer nationaler und internationaler Zentren vergleichbar. Sie zeigen, bei welchen Patienten Weaningerfolge erreicht werden können und für welche Patientengruppen die Zuweisung in ein Zentrum angezeigt ist. Dies wird unserer Ansicht nach dauerhaft für die Kosteneffektivität und damit den Erfolg solcher Zentren entscheidend sein.