Pneumologie 2006; 60 - V163
DOI: 10.1055/s-2006-933995

Operative Behandlung des Lungenkrebs beim schweren Lungenemphysem

V Haas 1, S Decker 1, P Wex 1
  • 1Klinik Löwenstein, Klinik für Thorax- und Gefäßchirurgie

Einleitung: Kann das perioperative Risiko bei Patienten mit Lungenkrebs und schwerem Lungenemphysem durch eine Lungenvolumenreduktion reduziert werden? Methodik: Bericht über 25 Patienten mit Lungenkrebs, COPD III-IV und heterogenem Lungenemphysem. In 15 Fällen wurde die Krebsresektion – peripher-atypisch 5-mal, Segmentresektion 8-mal, Lobektomie 2-mal – mit einer ipsilateralen Lungenvolumenreduktion kombiniert. In 10 Fällen ging der Krebsresektion 2-mal Segmentresektion, 7-mal Lobektomie, 1-mal Pneumonektomie- eine kontralaterale Lungenvolumenreduktion voraus. Ergebnisse: Kein Patient verstarb. Komplikationen: Reintubation 2-mal, Tracheotomie 7-mal, verlängerte Luftleckagen (>5 Tage) 8-mal. Tumorstadium: I 19-mal, II 3-mal, III 3-mal. Präop./postoperative Funktion (Mittelwerte): FEV1% Soll 37,5/48,6, RV % Soll 224/149, DLCO SB % Soll 38,4/41,6, 6-Min.-Gehstrecke 125/247 pO2mm Hg 48,8/67,5, pCO2mm Hg. 41,9/38,6, SO2% 90/93,5. 3 Jahre postoperativ sind 3 Pat. an Fernmetastasen verstorben, 22 Pat. leben im Verlauf. Zusammenfassung: Patienten mit resektablem Lungenkrebs und heterogenem Lungenemphysem können von einer mit Lungenvolumenreduktion kombinierten Krebsresektion kurz- bis mittelfristig profitieren.