Pneumologie 2006; 60 - V97
DOI: 10.1055/s-2006-933993

Endoskopische ultraschallgesteuerte Biopsien (EBUS-TBNA) zum Lymphknotenstaging bei radiologisch unauffälligem Mediastinum

R Eberhardt 1, P Vilman 2, A Ernst 3, M Krasnik 2, F Herth 1
  • 1Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin-Pneumologie
  • 2Gentofte University Hospital, Copenhagen, Denmark
  • 3Beth Israel Deaconess Medical Center, Harvard Medical School, Boston, USA

Hintergrund: Die transbronchiale Nadelaspiration (TBNA) unter Ultraschallkontrolle ist eine effektive Stagingmethode bei Patienten mit Nicht-kleinzelligem Bronchialcarcinom (NSCLC) und in der CT vergrößerten Lymphknoten (LK) (>10mm im Querdurchmesser). Material und Methoden: 75 Patienten mit einem NSCLC, bei denen sich in der CT keine vergößerten mediastinalen Lymphknoten zeigten, wurden mittels Bronchoskopie und endobronchialem Ultraschall (EBUS) untersucht. Endosonographisch wurden die Lymphknotenstationen 2R, 2L, 3, 4R, 4L, 7, 10R, 10L, 11R sowie 11L dargestellt und alle gefundenen Lymphknoten mittels TBNA ultraschallkontrolliert punktiert. Die cytologischen Ergebnisse mit den chirurgischen Resultaten verglichen. Ergebnisse: Bei 16 der 75 Patienten konnte ein maligner Tumorbefall nicht vergrößerter LK nachgewiesen werden. Alle endoskopisch diagnostizierten LK-Metastasen wurden chirurgisch bestätigt. Der mittlere Durchmesser der LK betrug 8,5mm (SD±0,7), die Sensitivität 88%, die Spezifität 100%, der negative Vorhersagewert 96,3%. Komplikationen wurden keine gesehen. Zusammenfassung: Die EBUS-TBNA ist eine einfache Methode zum Nachweis eines bereits fortgeschrittenen NSCLC. Bei 1 von 6 Patienten ohne vergrößerte mediastinale LK in der CT kann eine unnötige Operation vermieden werden. Sollten daher alle potentiell operablen Patienten mit einem NSCLC im Staging präoperativ einer EBUS-TBNA zugeführt werden?