Pneumologie 2006; 60 - V20
DOI: 10.1055/s-2006-933951

Kardiale Funktion bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom

H Duchna 1, W Myslinski 2, M Dichmann 1, K Rasche 3, G Schultze-Werninghaus 1, M Orth 1
  • 1Uniklinik Bergmannsheil, Med. Klinik III
  • 2Department of Internal Medicine, University School of Medicine, Lublin, Poland
  • 3Kliniken St. Antonius, Akad. Lehrkrankenhaus für die Universität Düsseldorf, Zentrum für Innere Medizin, 2. Med. Klinik, Schwerpunkt Pneumologie, Wuppertal

Hintergrund und Fragestellung: Ein koprävalentes obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) wird bei ca. 30 Prozent der Patienten mit einer arteriellen Hypertonie (AH) angenommen.

Untersucht wurde daher der Einfluss einer CPAP- (continuous positive airway pressure) Therapie auf die Herzfunktion und -Struktur bei Patienten mit medikamentös behandelter AH und OSAS. Patienten und Methodik: Alle Patienten hatten eine seit >5 Jahren medikamentös behandelte AH. Es wurden matched-pairs gebildet hinsichtlich anthropometrischer Daten, Dauer und Therapie der AH sowie Ausprägungsgrad des OSAS: 20 Patienten hatten ein unbehandeltes OSAS vs. 20 Patienten mit CPAP-Therapie (>6 Monate). Weitere kardiopulmonale Erkrankungen wurden ausgeschlossen. Die kardiale Funktion und Struktur wurde echokardiographisch bestimmt. Ergebnisse: Patienten mit OSAS und koprävalenter, behandelter AH hatten in dieser Studie unter 6-monatiger CPAP-Therapie echokardiographisch eine signifikant bessere diastolische linksventrikuläre Funktion, einen niedrigeren linksventrikulären Massenindex sowie signifikant weniger häufig Zeichen einer linksventrikulären (exzentrischen) Hypertrophie als Patienten mit unbehandeltem OSAS und behandelter AH. Weiterhin signifikant waren die Unterschiede bezüglich der Rechtsherzhypertrophie und des mittleren pulmonalarteriellen Druckes. Folgerungen: Die CPAP-Therapie hat einen positiven Einfluss auf die links- und rechtskardiale Funktion und -Struktur additiv zu einer bestehenden antihypertensiven Therapie bei Patienten mit AH und koprävalentem OSAS.