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DOI: 10.1055/s-2006-933904
Diaminoxidasemangel: eine seltene und zunächst oft nicht erkannte Erkrankung (Fallbericht)
Histamin spielt in der Pathogenese der Typ I Allergien eine wichtige Rolle. Histamineffekte können aber auch durch andere Faktoren wie Genuss histaminreicher Nahrungsmittel oder verzögertem Abbau hervorgerufen werden. In der Regel wird Histamin durch die Diaminoxidase rasch abgebaut.Wir möchten den Fall einer 48-jährigen Patientin mit erworbenem Diaminoxidase-Mangel vorstellen.Nach einer Hormontherapie bei Z.n. Ovarektomie traten nach Genuss von Sardellen erstmals Schwellungen im Gesichtsbereich mit Lidödemen auf. Es folgten danach Phasen mit akuter Atemnot, Kopfschmerzen und rascher Gewichtszunahme. Differentialdiagnostisch wurden ein Asthma bronchiale, ein Cholinesterasemangel, eine Mastozytose sowie Typ I Allergien ausgeschlossen. Es wurde die Diagnose eines Diaminoxidase-Mangels gestellt. Neben einer histaminarmen Diät wurden Antihistaminika verabreicht. Bei anhaltender Symptomatik wären Diaminoxidasekapseln eine zu prüfende Therapieoption.