Gastroenterologie und Hepatologie im G-DRG-System 2006

Seit Einführung der G-DRGs 2003 zur Finanzierung stationärer Krankenhausleistungen in Deutschland beteiligt sich die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) konstruktiv an der Weiterentwicklung des DRG-Systems. Gemeinsam mit der DRG-Research-Group des Universitätsklinikums Münster wurde im Rahmen von zwei DRG-Evaluationsprojekten [1] [2] [3] die Abbildungsqualität gastroenterologischer und hepatologischer Leistungen im jeweils gültigen G-DRG-System untersucht. Zahlreiche Abbildungsschwächen des G-DRG-Systems wurden dabei identifiziert. Die aus den Untersuchungen gewonnenen Anpassungsvorschläge für die G-DRG-Systeme 2004 und 2005 wurden vom DRG-Institut (InEK) weitest gehend in der Systemweiterentwicklung berücksichtigt.

In Erweiterung des DRG-Evaluationsprojektes 2004/2005 für die Analyse des G-DRG-Systems 2005 wurde zur Untersuchung des DRG-Systems 2006 ein nachfolgendes Evaluationsprojekt im November 2005 gestartet. Auf der Basis von 131 393 Falldaten aus 161 Projektkliniken, darunter 18 Universitätskliniken, konnten weitere Abbildungsschwächen identifiziert und Anpassungsvorschläge für die Weiterentwicklung des G-DRG-Systems 2006 erstellt werden.

Die Projektkliniken stellten der DRG-Research-Group in Münster für die Analyse fallbezogene DRG-relevante Leistungsdaten für die ersten 9 Monate des Jahres 2005 zur Verfügung. Vollständige Kostendaten standen für die Auswertung nicht zur Verfügung. Neben den aus unterschiedlichen Verweildauerwerten abzuleitenden Kostenunterschieden wurden für die endoskopischen Leistungen, die für viele DRGs die wesentlichen Kostentreiber sind, eine Aufwandsbewertung vorgenommen.

Ausgewertet wurden alle interventionellen und konservativen DRGs für „Krankheiten und Störungen der Verdauungsorgane” (Hauptdiagnosekategorien 06) und für „Krankheiten und Störungen am hepatobiliären System und Pankreas” (Hauptdiagnosekategorien 07) sowie weitere für das Fachgebiet relevante Fallgruppen anderer Hauptdiagnosekategorien.

Den teilnehmenden Projektkliniken wurden umfangreiche Informationen zum Leistungsvergleich mit der Gesamtprojektstichprobe in Form eines HTML-basierten Berichtes, der mit einem Internetbrowser eingesehen werden kann, zur Verfügung gestellt

Literatur

• 1 Bunzemeier H, Frühmorgen P, Caspary W F. et al . Gastroenterologie im G-DRG-System 2004.  Z Gastroenterol. 2003;  41 1091-1100
• 2 Bunzemeier H, Rosien U, Roesch T. et al . Anpassungsbedarf des G-DRG-Systems 2006 für die Gastroenterologie und Hepatologie.  Z Gastroenterol. 2005;  43  1041-1044
• 3 Bunzemeier J H. DRG-Evaluationsprojekt Gastroenterologie: Abbildungsqualität gastroenterologischer stationärer Therapien und Anpassungsbedarf des G-DRG-Systems. Bunzemeier JH, Juhra C, Fiori W, Frühmorgen P, Caspary WF, Roeder N Münster; M Schüling Verlag 2003
• 4 Roeder N. DRG-Research-Group .Anpassungsbedarf der Vergütung von Krankenhausleistungen für 2007. Gutachten im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Download: http://www.dkgev.de/pdf/1318.pdf 2006
• 5 Abschlussbericht „Weiterentwicklung des G-DRG-Systems für das Jahr 2006”, Klassifikation, Katalog und Bewertungsrelationen. www.g-drg.de Siegburg; Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus 20.12.2005 Teil I: Projektbericht
• 6 G-DRG Handbuch 1 Version 2006 (verfügbar unter: www.g-drg.de). 
• 7 Verfahrensbeschreibung Vorschlagsverfahren für 2007. www.g-drg.de/service/download/veroeff_2006/Vorschlagsverfahren2007_Verfahrensbeschreibung_051 129.pdf Siegburg; Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus 29.11.2005