Pneumologie 2005; 59 - A28
DOI: 10.1055/s-2005-925512

Untersuchung der Wirkung von Stallstaubextrakten im Allergiemodell der Maus

M Peters 1, M Kauth 1, J Schwarze 1, C Körner-Rettberg 1, J Riedler 1, D Nowak 1, C Braun-Fahrländer 1, E von Mutius 1, A Bufe 1, O Holst 1
  • 1ALEX Study Group

In den letzten Jahren haben verschiedene Studien gezeigt, dass regelmäßiger Stallkontakt während der frühen Kindheit dazu führt, dass heranwachsende Kinder seltener an allergischem Asthma erkranken, als Kinder die keinen Stallkontakt hatten. Die Stärke dieses Allergie-Protektion induzierenden Effekts scheint mit der Konzentration der mikrobiellen Substanzen wie Lipopolysaccharid (LPS) im Stallstaub zu korrelieren. Daher ist ein Zusammenhang zwischen Inhalation von Stallstaub und dem Schutz vor der Entstehung von allergischen Erkrankungen wahrscheinlich.

Um zu untersuchen, ob im Stallstaub Substanzen nachweisbar sind, die vor der Entstehung von Allergien schützen können, haben wir Staub aus Ställen von traditionellen Alpenbauernhöfen gesammelt und Extrakte hieraus im Maus Asthma-Modell auf ihre Wirkung hin untersucht. Mit einem speziellen biochemischen Verfahren waren wir tatsächlich in der Lage immunmodulatorische Substanzen aus dem Staub zu isolieren. Wurden diese Substanzen Mäusen während der Sensibilisierung als Aerosol vernebelt, zeigten die Tiere eine deutlich geringer ausgeprägte allergische Inflammation der Lunge, geringere Atemwegshyperreagibilität und eine geringere Sensibilisierung, gemessen an der Bildung von spezifischem IgE. Die chemische Analyse des Extraktes hat ergeben, dass sich dieser aus vielen verschiedenen Stoffen unterschiedlicher Substanzklassen zusammensetzt, so dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich ist, die Allergie-Protektion induzierenden Faktoren einer bestimmten Substanzgruppe zuzuordnen. Allerdings haben Kontrollversuche deutlich gezeigt, dass es sich bei den Allergie-Protektion induzierenden Faktoren nicht allein um LPS handelt.