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DOI: 10.1055/s-2005-923401
Fertilitätserhaltung beim Endometriumkarzinom?
Die Inzidenz eines Adenokarzinom des Uterus bei Patientinnen unter 40 Jahren liegt bei ca. 5%. Die Therapie eines gut differenzierten Endometriumkarzinom kann in ausgewählten Fällen abweichend von der Standardtherapie konservativ mit Gestagen erfolgen. Hierdurch kann bei jungen Frauen eine Fertilitätserhaltung erreicht und eine spätere Schwangerschaft ermöglicht werden. Prätherapeutisch sind hohe Anforderungen an das Staging zu stellen. Die Ansprechrate einer systemischen Gestagentherapie liegt bei retrospektiver Betrachtung größerer Studien bei 79%. Rezidive treten bei ca. 36–40% der konservativ behandelten Patientinnen auf, die initial eine Komplettremission gezeigt haben. Die Inzidenz eines synchron vorhandenen malignen Ovarialtumor liegt bei ca. 9%. Bei den in der Literatur insgesamt 162 beschriebenen Fällen, in denen fertilitätserhaltend mit Gestagenen therapiert wurde, ist es in keinem der berichteten Fälle, die eine kontinuierliche Gestagentherapie erhalten hatten, zu einer dem Endometriumkarzinom zuzuordnenden Mortalität gekommen.
Zusammenfassung: Eine konservative, fertiltätserhaltene Therapie eines gut differenzierten Endometriumkarzinoms bei jungen Patientinnen mit Kinderwunsch ist nach detailliertem prätherapeutischen Staging mit einer kontinuierlichen Progesterontherapie und engmaschigen Monitoring möglich. Die hohe Rezidivrate erforderte ein konsequentes und bedachtes Management.