Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_8_13
DOI: 10.1055/s-2005-923242

Autoimmunantikörper – frühe prädiktive Marker für eine Präeklampsie?

I Trummer 1, H Joller 2, E Beinder 1
  • 1Frauenklinik, Universitätsspital Zürich
  • 2Labor für Klinische Immunologie, Universitätsspital Zürich–CH

Hintergrund: Patientinnen mit einem Antiphospholipidsyndrom oder Autoimmunerkrankungen haben ein verstärktes Risiko für eine Präeklampsie. In verschiedenen Studien wurde nachgewiesen, dass Anti-Annexin-V-Antikörper (AA-V-Ak) bei arterieller und venöser Thromboseneigung und habituellem Abort erhöht sind. In neueren Arbeiten wurde berichtet, dass Annexin V wie auch verschiedene andere Antikörper auch bei Präeklampsie und intrauteriner Wachstumsretardierung eine Rolle spielen könnten. Es stellt sich die Frage, ob AA-V-Ak ein früher prädiktiver Marker für eine Präeklampsie sein könnte.

Methoden: Einmalige Bestimmung von AA-V-Ak, Anti-Prothrombin, Anti-Phospholipid und Anti-Cardiolipin vor der 24 1/7 SSW im Serum von bisher 167 nicht selektionierten Schwangeren. Outcome-Parameter nach Abschluss der Schwangerschaft waren Abort, intrauteriner Fruchttod, Thrombose in der Schwangerschaft, intrauterine Wachstumsretardierung (IUGR) sowie Präeklampsie.

Resultate: Es fand sich keine Korrelation zwischen AA-V-Ak und den Outcomeparametern. Antiphospholipid-IgG war signifikant höher in Patientinnen mit einer Präeklampsie (p=0.007). Anti-Prothrombin-IgM und Anti-Phospholipid-IgM waren signifikant höher bei Patientinnen nach Präeklampsie in einer früheren Schwangerschaft (p<0.0001 bzw.0.003), ebenso bei Status nach IUGR (p<0.001 bzw.0.033).

Konklusion: AA-V-Ak scheint als früher prädiktiver Marker für eine Präeklampsie nicht geeignet