Paravaginalzysten entstehen am häufigsten aus persistierenden Anteilen des Müllerschen Ganges. Seltener sind Paravaginalzysten aufgrund persistierender Reste des Urnierenganges (Wolffscher Gang), sogenannte Gartner-Zysten. In Abhängigkeit von der Größe verhalten sich die Zysten oft klinisch stumm und sind häufig Zufallsbefunde. Fallvorstellung: Dokumentation des Befundes und Verlaufs bei einer 32-jährigen Primigravida mit einem großen Zystenrezidiv. Zur Abwägung eines möglichen Geburtshindernisses bei vaginaler Geburt wurden bildgebende Verfahren eingesetzt. Methodik/ Verlauf: Bildgebende Darstellungen erfolgten mittels transvaginalem Ultraschall (2D & 3D Technik) und MRI des Beckens. Ausserhalb des kleinen Beckens zeigte sich paravaginal und pararectal in der Fossa ischiorectralis eine zystische Raumforderung von 11×6 x 6cm Durchmesser mit einer eiförmigen soliden Raumforderung von knapp 7×5 x 5cm Durchmesser. Die Beckenmasse waren im MRI normal. Aufgrund klinischer Befunde wurde eine vaginale Geburt angestrebt, diese erfolgte bis auf einen DR III Grades und erhöhten Blutverlust erfolgreich. Schlussfolgerung: Paravaginalzysten dieser Größe sind selten, eine gute Beratung der Patientin nicht einfach. In diesem Fall war der klinische Verlauf komplikationslos und die Spontangeburt möglich. Auch sehr große Paravaginalzysten stellen somit primär keine Kontraindikation für eine vaginale Geburt dar.