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DOI: 10.1055/s-2005-923077
Geburtseinleitung mit Misoprostol: Erfolge und Risiken
Einleitung: Erfolge und Risiken von 94 Geburtseinleitungen mit Misoprostol (03/04–03/05) in der Frauenklinik Bremen-Nord werden diskutiert und mit denen jener Patientinnen verglichen, die im gleichen Zeitraum mit zugelassenen PG-Derivaten oder Oxytocin eingeleitet wurden.
Methodik: Eine prospektive Erhebung vergleicht: Indikationen zur Geburtseinleitung, erforderliche Dosis in Abhängigkeit von Bishop-Score und Gestationsalter, Geburtsdauer, Komplikationsraten (uterine Überstimulation, pathologisches CTG), Entbindungsmodus und perinatales outcome.
Ergebnisse: Häufigste Indikationen zur Einleitung waren Übertragung, Diabetes und vorzeitiger Blasensprung. 68 Frauen gebaren spontan, 5 vaginal operativ, 21 durch Sectio. Von vier Fällen uteriner Überstimulation konnten 3 durch Fenoterol-Tokolyse behoben werden, einmal wurde wegen des V.a. Plazentalösung (nicht bestätigt) eine Notsectio durchgeführt. Subjektive Nebenwirkungen traten nicht auf. Erfolgsrate, Geburtsdauer und outcome unterschieden sich nicht von denen anderer Methoden zur Geburtseinleitung.
Diskussion: Im Vergleich zur Literatur kam es seltener zur Geburt innerhalb von 24h. (69/94 Pat),einzelne Frauen benötigten trotz Terminüberschreitung und gutem Bishop-Score hohe Dosen Misoprostol (max. 10×50µ). Trotz Risiko-Kollektivs traten keine schweren Komplikationen auf.
Schlussfolgerung: Misoprostol ist ein wirksames und leicht anwendbares Medikament zur Geburtseinleitung. Risiken und Kontraindikationen sind zu beachten.